Brennstoffzellen im Auto: Zukunftstechnologie auf dem Vormarsch

Daniel Huber
Daniel Huber

Am 24.10.2024 - 06:12

Kann die Technologie im Zuge der grünen Transformation eine ernsthafte Alternative zu batterieelektrischen Fahrzeugen und Verbrennermotoren darstellen?

Zapfsäule, Wasserstoff, Treibstoff
Wasserstoff ist ein zukunftsfähiger Treibstoff, doch es gibt hohe Hürden. - Depositphotos

Die Entwicklung der Brennstoffzellen-Technologie begann im 19. Jahrhundert, als der britische Physiker Sir William Grove 1839 die erste funktionierende Brennstoffzelle baute.

In den 1960er-Jahren nutzte die Nasa Brennstoffzellen zur Energieversorgung ihrer Raumfahrzeuge.

GM Electrovair 1966
Konzept GM Electrovair 1966: Ein Pionier der Brennstoffzellentechnologie, der die Zukunft der emissionsfreien Mobilität vorwegnahm. - GM

Den ersten grossen Schritt in Richtung Serienfahrzeuge machte Honda im Jahr 2008 mit dem FCX Clarity, dem ersten serienmässig produzierten Brennstoffzellenfahrzeug. Dieses Fahrzeug leitete eine neue Ära der nachhaltigen Mobilität ein.

Die Technologie

Eine Brennstoffzelle wandelt chemische Energie direkt in elektrische Energie um, indem Wasserstoff mit Sauerstoff zu Wasser reagiert. Diese Reaktion erzeugt Elektrizität und Wärme.

Der erzeugte Strom treibt einen Elektromotor an, der das Fahrzeug bewegt. Brennstoffzellenfahrzeuge nutzen einen Wasserstofftank, um den notwendigen Wasserstoff zu speichern.

BMW iX5 Hydrogen
Der Brennstoffzellen-Antrieb des BMW iX5 Hydrogen soll auch im Winter für Fahrspass und gleichbleibende Reichweite und Performance sorgen - BMW

Bei diesem Prozess entsteht als einzige Emission Wasserdampf, was die Technologie besonders umweltfreundlich macht.

Potenzial für die Automobilindustrie

Vorteile:

- Sie emittieren keine schädlichen Abgase.

- Fahrer können ihr Fahrzeug innerhalb weniger Minuten mit Wasserstoff betanken.

- Eine hohe Reichweite, die mit derjenigen von konventionellen Verbrennungsmotoren vergleichbar ist.

Nachteile:

- Infrastruktur für Wasserstofftankstellen ist noch nicht flächendeckend ausgebaut.

- Herstellung und Lagerung von Wasserstoff erfordert viel Energie.

- Kosten für Produktion der Brennstoffzellen und die Fahrzeuge derzeit noch relativ viel.

- Ohne grünen Wasserstoff ökologisch nicht sinnvoll.

Aktuelle Entwicklungen

In den letzten Jahren haben mehrere Automobilhersteller bedeutende Ansätze im Bereich der Brennstoffzellenfahrzeuge erzielt. BMW kündigte 2021 an, ab 2022 eine Kleinserie des BMW i Hydrogen Next zu produzieren.

Hyundai Nexo
Der Hyundai Nexo erzeugt seine Antriebselektrizität ganz einfach selbst: aus Wasserstoff und Sauerstoff. - Hyundai

Mit diesem Fahrzeug demonstriert BMW die Leistungsfähigkeit und Alltagstauglichkeit von Brennstoffzellenfahrzeugen. Auch andere Hersteller wie Toyota und Hyundai investieren massiv in die Technologie.

Toyota Mirai
Markant und umweltfreundlich: Der Toyota Mirai. - Toyota

Toyota setzt mit dem Mirai bereits erfolgreich auf Brennstoffzellen, und Hyundai hat mit dem Nexo ein weiteres vielversprechendes Modell im Angebot.

EU-Kommission genehmigt milliardenschwere Wasserstoff-Förderung

Die kürzlich bewilligte Förderung umfasst 13 Projekte zur Entwicklung von Hochleistungs-Brennstoffzellentechnologien für Schiffe und Züge sowie leichte Wasserstofftanks für Flugzeuge.

Es werden 3,3 Milliarden Euro an privaten Investitionen erwartet. Damit ist der Beweis erbracht, dass Wasserstoff auch von der europäischen Politik und Wirtschaft als Zukunftstechnologie bewertet wird.

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