Frontantrieb vs. Heckantrieb vs. Allradantrieb
Die Antriebsart eines Autos hat einen entscheidenden Einfluss auf sein Fahrverhalten, seine Leistung und seine Eignung für verschiedene Einsatzbereiche.

Beim Kauf eines neuen Autos stehen wir vor vielen Entscheidungen. Eine der wichtigsten betrifft den Antrieb: Frontantrieb, Heckantrieb oder Allradantrieb?
Jeder Antriebstyp bringt seine eigenen Vor- und Nachteile mit sich, die sich auf Fahrstabilität, Sportlichkeit und Traktion auswirken.
Frontantrieb
Beim Frontantrieb ist der Motor im Vorderwagen platziert und überträgt seine Kraft direkt auf die Vorderräder. Diese Bauweise, bei der Motor, Getriebe und Differenzial zu einer kompakten Einheit zusammengefasst sind, spart Platz und Kosten.

Die Vorderräder übernehmen somit die doppelte Aufgabe der Lenkung und des Antriebs. Interessanterweise war die Entwicklung des Frontantriebs eine technische Herausforderung: Die Kraftübertragung auf lenkbare Räder erforderte spezielle Lösungen, um den sogenannten Kardanfehler bei Kreuzgelenken zu vermeiden.
Heckantrieb
Im Gegensatz zum Frontantrieb, bei dem die Vorderräder für den Vortrieb zuständig sind, treibt der Heckantrieb die Hinterräder an. Es ist wichtig zu beachten, dass der Begriff «Heckantrieb» nicht zwangsläufig bedeutet, dass der Motor im Heck sitzt.

Während einige Fahrzeuge, wie der klassische Porsche 911, einen Heckmotor haben, befinden sich bei den meisten heckgetriebenen Autos der Motor vorne und die Kraft wird über eine Kardanwelle an die Hinterachse übertragen.
Heckantrieb mit Frontmotor erfordert eine Kardanwelle zur Kraftübertragung. Diese Konfiguration bietet Vorteile bei der Gewichtsverteilung, was besonders bei leistungsstarken Fahrzeugen zu einem dynamischeren und sportlicheren Fahrverhalten führt2.
Allradantrieb
Der Allradantrieb verteilt die Antriebskraft auf alle vier Räder, was zu optimaler Traktion und Stabilität führt. Es gibt zwei Haupttypen von Allradantrieb: permanent und zuschaltbar.
Permanente Allradsysteme treiben alle vier Räder ständig an, während zuschaltbare Systeme die zweite Achse nur bei Bedarf aktivieren, beispielsweise bei glatter Fahrbahn oder im Gelände.

Ein Beispiel für ein modernes Allradsystem ist das 4MOTION-System von Volkswagen. Bei diesem System wird die Kraft in der Regel hauptsächlich auf die Vorderräder übertragen, um Kraftstoff zu sparen.
Sobald jedoch Traktionsverlust droht, wird die Hinterachse in Sekundenbruchteilen zugeschaltet. Darüber hinaus wird Allradantrieb auch in Hybridfahrzeugen eingesetzt, bei denen die Vorderachse von einem Verbrennungsmotor und die Hinterachse von einem Elektromotor angetrieben wird.