Immer mehr Hybride auf Schweizer Strassen unterwegs

Marvin Kahlenberg
Marvin Kahlenberg

Am 12.11.2024 - 18:09

Die Verkehrswende hin zu einer nachhaltigen Mobilität macht Fortschritte. Das zeigen die Zahlen von Auto-Schweiz deutlich.

Schweiz, Autobahn
Die Zahl der E-Autos und Hybridfahrzeuge auf Schweizer Strassen steigt. - Depositphotos

In einer Medienmitteilung stellt Auto-Schweiz aktuelle Datenauswertungen zu den Personenwagen auf Schweizer Strassen vor.

Rückgang im Vergleich zum Vorjahr

Im zurückliegenden Oktober sind in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein 18'753 neue Personenwagen eingelöst worden. Das sind 7,9 Prozent weniger als vor einem Jahr. Nach zehn Monaten stehen die Zähler bei 194'483 Neuwagen, dies stellt einen Rückgang zum Vorjahr von 4,3 Prozent dar.

auto-schweiz, Grafik
Hier die Auswertung von Auto-Schweiz im Überblick. - auto-schweiz

Unterdessen untermauern die neusten Zahlen des Bundes die Pro-Argumente für die Engpassbeseitigung auf Nationalstrassen, über die die Schweizer Stimmbevölkerung in weniger als drei Wochen abstimmt: Die durchschnittlichen CO₂-Emissionen des Schweizer Fahrzeugbestands gehen immer weiter zurück.

Alternative Antriebe: Neue Höchstwerte

Mit einem Marktanteil von 60,5 Prozent erzielen die alternativen Antriebe im bisherigen Jahresverlauf einen neuen Rekordwert, vor einem Jahr lag ihr Anteil noch bei 56,4 Prozent. Im Oktober kamen Elektro- und Hybrid-Antriebe sogar auf 65 Prozent aller Neuimmatrikulationen (ein Pluz von 5,6 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahresmonat).

19 Prozent entfallen auf reine Elektroautos, weitere 9,4 Prozent auf Plug-in-Hybride mit Auflademöglichkeit, und die seit einigen Monaten den Gesamtmarkt dominierenden Voll- und Mildhybride kommen auf 36,6 Prozent. Die Benziner machen mit 26,4 Prozent noch ein gutes Viertel des Marktes aus, verlieren aber 4,6 Prozentpunkte.

Diesel-Personenwagen verbleiben konstant bei 8,6 Prozent aller Inverkehrsetzungen. Auf unseren Strassen wächst folglich der Bestand an Personenwagen mit Hybrid- oder Elektroantrieb spürbar.

Verkehrswende könnte neue Anreize benötigen

Dies bestätigen die neuen, noch provisorischen Zahlen des Bundesamtes für Statistik BFS zum Fahrzeugbestand, die einmal jährlich per Ende September veröffentlicht werden. Demnach sind mittlerweile 359'534 Voll- und Mildhybride im Einsatz, dazu 202'530 Elektroautos und 100'892 Plug-in-Hybride.

E-Auto, Wallbox
Bei immer mehr Schweizern steht ein E-Auto in der Garage. - Depositphotos

Von der gesamten Schweizer Fahrzeugflotte von knapp 4,8 Millionen Personenwagen machen sie zusammen 13,8 Prozent aus. Vor einem Jahr hatte dieser Wert noch bei 10,9 Prozent gelegen.

Aus der Sicht von Auto-Schweiz würde eine Optimierung der Rahmenbedingungen für die Elektromobilität zu einer höheren Nachfrage nach Neufahrzeugen und einer (noch) schnelleren Flottenerneuerung mit positiver Klimawirkung führen.

Niedrigere CO₂-Emissionen dank Engpassbeseitigung

«Die Zahlen zum Fahrzeugbestand zeigen klar auf, dass die Schweizer Automobilwirtschaft den Weg in Richtung CO₂-Neutralität erfolgreich fährt», analysiert Auto-Schweiz-Präsident Peter Grünenfelder. «Und sie widerlegen die Behauptungen der Gegner der Engpassbeseitigung auf unseren Nationalstrassen.»

«Eine Verflüssigung des Verkehrsflusses wird nicht zu höheren Treibhausgasemissionen führen, ganz im Gegenteil: Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor brauchen im durch Stau verursachten Stop-and-Go-Verkehr deutlich mehr Treibstoff», erklärt Grünenfelder weiter. So würden in und um Grossstädte international zwischen 10 und 15 Prozent des CO₂-Ausstosses von Verkehr auf Stau zurückgeführt.

«Die Annahme der Engpassbeseitigung beim Urnengang vom 24. November wird also nicht zu mehr Emissionen auf unseren Nationalstrassen führen, dafür aber wirksam Ausweichverkehr durch Dörfer und Agglomerationen vermeiden und somit die Verkehrssicherheit erhöhen», resümiert Peter Grünenfelder.

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