Hyundais Uni Wheel: Was kann diese Rad-Innovation?
Mit dem Uni Wheel möchte Hyundai in Sachen Gelenke bei Rädern neue Zeichen setzen. Doch was hat mit dieser Erfindung genau auf sich?
Die Welt der Ingenieure ist eine unersättliche. Sie können es einfach nicht lassen, bereits gut funktionierende Komponenten zu verbessern.
Beispiel dafür ist das allgegenwärtige CV-Gelenk, welches in fast jedem Auto mit angetriebener Einzelachse vorhanden ist. Seine Aufgabe erfüllt es mehr als zufriedenstellend.
Doch die Ingenieure von Hyundai und Kia haben sich entschieden, diese bewährte Technik über Bord zu werfen. Stattdessen wollten sie ein völlig neues Konzept namens Uni Wheel entwickeln.
Box voller Überraschungen
Das Uni Wheel ist eine boxartige Struktur mit Schlitz für das zentrale Sonnenrad, welches sich darin auf- und abbewegen kann.
Zwei schwenkbare Arme sind jeweils mit vier Planetenrädern gefüllt, welche die Antriebsleistung an ein Ringrad weitergeben. Dieses ist wiederum direkt mit dem Rad verbunden.
Auf den ersten Blick wirkt dieses System komplex, weil es genau das auch tatsächlich ist. Doch laut den Entwicklern bringt es einige Vorteile mit sich.
Von Problemen und Lösungen
Zum einen leiden CV-Gelenke unter extremen Winkeln schneller an Verschleiss. Dieses Problem tritt beispielsweise bei Fahrzeugbesitzern auf, die ihre Autos hochlegen lassen.
Darüber hinaus wird bei grösseren Winkeln die Leistung weniger effizient übertragen. Mit dem Uni Wheel sollen diese Probleme der Vergangenheit angehören.
Das System eliminiert sowohl innere als auch äussere CV-Gelenke, verkürzt das Antriebswellen erheblich und bietet eine höhere Effizienz. Allerdings benötigt es zwei Motoren pro Achse, um zu funktionieren.
Mehr Platz für mehr Möglichkeiten
Durch die Eliminierung der CV-Gelenke wird im Zentrum des Fahrzeugs Platz frei. Dieser könnte beispielsweise für zusätzliche Batterien oder mehr Innenraum genutzt werden.
Doch wo kommen dann Controller, Wechselrichter und Ladegerät unter? Und was ist mit den Motoren?
Auf den ersten Blick scheinen sich hier einige Fragen aufzuwerfen, deren Beantwortung wir gespannt entgegensehen.
Nicht alles Gold, was glänzt
Trotz aller Vorteile bringt das Uni Wheel auch einige Nachteile mit sich: So führt die hohe Anzahl an Zahnrädern nicht nur zu vielen Verschleisspunkten. Sondern möglicherweise auch zu einer hohen Reibung sowie Lärm- und Vibrationsentwicklung.
Zudem stellt sich die Frage nach der Lenkbarkeit bei diesem System: Wie soll das Uni Wheel in einem lenkbaren Rad eingesetzt werden können?
Und schliesslich: Wo sind eigentlich die Bremsen in dieser Version des Uni Wheels?
Fazit: Spannendes Konzept mit Potential
Trotz aller offenen Fragen und möglichen Nachteile ist das Uni Wheel ein faszinierendes Konzept, das viele potentielle Vorteile bietet.
Wir sind gespannt darauf, wie Hyundai und Kia dieses weiterentwickeln werden.