Sicher mit dem Baum nach Hause
Der Transport des Weihnachtsbaums wird oft unterschätzt – und endet nicht selten mit teuren Bussen oder Lackschäden. Wie die richtige Technik aussieht ...

Die besinnliche Weihnachtsstimmung kippt oft abrupt, wenn der riesige Baum auf dem Parkplatz vor dem eigenen Kombi steht: Wie in aller Welt soll diese prächtige Nordmanntanne nur nach Hause?
Plötzlich wird das Ladevolumen zum entscheidenden Faktor und der Kofferraum verwandelt sich in ein Tetris-Spiel für Fortgeschrittene. Wer hier die Physik ignoriert, verwandelt die Tanne bei einer Vollbremsung in ein gefährliches Geschoss.
Vor der Abfahrt lohnt sich daher ein Blick auf professionelle Trägersysteme und die rechtlichen Rahmenbedingungen. Denn so vermeiden Sie, dass das Fest der Liebe mit einer polizeilichen Verzeigung beginnt.
Dach oder Kofferraum?
Der sicherste Platz für den Weihnachtsbaum ist zweifellos ein geprüfter Dachträger. Dort liegt die Tanne stabil in der Längsachse und nimmt im Innenraum keinen wertvollen Platz weg.
Wer den Stamm dennoch im Kofferraum verstaut, muss zwingend die Rückbank umklappen und zertifizierte Trennnetze nutzen. Das blosse Hineinlegen reicht angesichts der Beschleunigungskräfte moderner Fahrzeuge keinesfalls aus.

Wichtig: Achten Sie penibel darauf, dass die Spitze des Baumes niemals die Sicht behindert. Ein freier Blick in den Rückspiegel sowie durch die Seitenfenster ist gesetzlich vorgeschrieben.
Die korrekte Ausrichtung
Auf dem Dach zeigt der abgesägte Stamm immer in Fahrtrichtung nach vorne. Der Wind gleitet so über die Äste, ohne sie aufzustellen oder abzubrechen.
Andersherum würde der Fahrtwind in das Geäst greifen und den Baum unkontrollierbar anheben. Wie gewaltig diese Kräfte schon ab 50 km/h werden, wird oft unterschätzt.
Zudem schützt der dicke Stamm am besten gegen das Verrutschen bei einer Notbremsung, da er als natürlicher Stopper gegen die vorderen Halterungen der Dachreling wirkt.
Ladungssicherung und Gesetz
Verwenden Sie zur Fixierung ausschliesslich zertifizierte Spanngurte mit einer festen Metallratsche. Herkömmliche Gummiexpander sind zu elastisch und geben bei Belastung sofort nach.
Ragt die Tanne mehr als einen Meter über das Heck hinaus, ist eine Signalisierung (z. B. Fahne oder Tafel) zwingend Pflicht. In der Schweiz drohen bei Missachtung empfindliche Bussen und eine formelle Verzeigung.
Kennzeichen und Rückleuchten müssen für den nachfolgenden Verkehr jederzeit komplett sichtbar bleiben. Verdeckt das Tannengrün die Lichter, riskieren Sie bei einem Auffahrunfall zudem Ihren Versicherungsschutz.
Schutz vor Schäden
Baumharz ist extrem klebrig und greift den Klarlack Ihres Fahrzeugs aggressiv an. Legen Sie deshalb immer eine alte Decke oder robuste Folie unter den Baum.
Dies schützt nicht nur vor Kratzern, sondern erleichtert auch die spätere Reinigung massiv. Saugen Sie den Innenraum rasch aus, bevor sich Nadeln im Teppichgewebe festsetzen.
Tipp: Überprüfen Sie den Lack nach der Ankunft auf Spuren von Ästen oder Verschlüssen. Eine schnelle Politur beseitigt kleine oberflächliche Kratzer meist sofort und verhindert Rostansätze.














