Chinas Autoriese BYD vollzieht revolutionäre Wende in der Batteriezellentechnik
Sicherheitsbedenken veranlassen Chinas Autohersteller BYD zu einer kleinen Technik-Revolution bei den Batterien
BYD, der chinesische Elektroauto-Titan, vollzieht eine revolutionäre Wende in seiner Batterietechnologie. Die bisherigen Pouch-Zellen werden aufgrund von Bedenken hinsichtlich ihrer Sicherheit und Haltbarkeit durch prismatische Zellen ersetzt.
Sicherheitsrisiko zu hoch: BYD verabschiedet sich von Pouch-Zellen
Der Wechsel von Pouch- zu prismatischen Zellen bei den Plug-in-Hybridmodellen ist ein strategischer Schachzug des Giganten im Reich der Mitte. Obwohl es bisher keine Berichte über Leckagen gibt, schätzt das Unternehmen das Risiko bei den Pouch-Zellen höher ein.
Dieses Umdenken basiert auf ernsthaften Sorgen um die Langlebigkeit und dem damit verbundenen, potentiell erhöhtem Risiko für Undichtigkeiten.
Produktionslinien bereits in Umstellung auf neue Zelltypen
In einem beispiellosen Manöver rüstet BYD Werke in den Provinzen Shaanxi und Zhejiang die Fertigungslinien um, um fortan prismatische statt Pouch-Zellen herzustellen. Nur noch in Qinghai wird vorerst weiterhin an der Produktion der alten Technologie festgehalten. Allerdings gibt es mit bis Anfang 2025 ein klar definiertes Auslaufdatum.
Trotz dieses Übergangszeitraums, der die Produktion von Hybridfahrzeugen nicht beeinträchtigen soll, ist das Ziel klar: BYD will vollständig auf prismatische Zellen umstellen.
BYD kämpft gegen Batterieprobleme
Schon in der Vergangenheit musste sich BYD mit den Tücken der Pouch-Zellen auseinandersetzen. Das mündete 2022 sogar in einer Rückrufaktion für rund 60.000 Tang DM-I Hybridautos. Doch BYD steht mit dieser Problematik nicht alleine da: Auch Schwergewichte wie VW und Tesla haben diese Art von Batterien mittlerweile aus ihrem Portfolio gestrichen.
Tesla-Chef Elon Musk geht sogar noch einen Schritt weiter und rät generell von Pouch-Zellen ab.
Die Zukunft gehört der «Blade»-Zelle
Aktuell setzen alle Plug-in-Hybride von BYD auf blade-förmige Batteriepacks mit Pouch-Zellen. Diese machten im letzten Jahr fast die Hälfte des Absatzes des Unternehmens aus. Aber auch hier zeichnet sich eine Veränderung ab: Die neuen prismatischen Zellen werden ähnlich konstruiert sein wie die Blade-Batterien in den rein elektrischen Fahrzeugen des Herstellers.
Dieser Wechsel dürfte vor allem internationale Kunden kaum tangieren, denn 98% aller verkauften Plug-in-Hybride blieben im vergangenen Jahr innerhalb Chinas.