Honda Unibox: Ein Auto, das die Welt nicht braucht

Luca Micheli
Luca Micheli

Am 18.12.2023 - 06:34

Der Tesla Cyber Truck hat wieder gezeigt, dass es in der Automobilgeschichte immer wieder zu irren Entwürfen kam. Einer der grössten Fails ist der Honda Unibox.

Honda Unibox
Entpuppte sich als produktionsunwürdig: Der Honda Unibox - Top Gear

Es gibt einen gewissen Charme in der Einfachheit. Aber wenn es um den transparenten Quader namens Honda Unibox geht, scheint diese Regel ausser Kraft gesetzt zu sein.

Sicherlich könnte man argumentieren, dass das Design des Unibox-Konzepts von 2001 an ein im Dunkeln zusammengeschustertes Playmobil-Auto erinnert und vermutlich mit nichts weiter als einem herkömmlichen Schraubenzieher zerlegt werden könnte. Doch darin liegt nicht das Problem.

Eine Idee ohne Zukunft

Tatsächlich ist es kein Versagen des Unibox', dass er nie als Serienfahrzeug produziert wurde. Im Gegenteil: Jedes Konzeptauto, das sich nahtlos in ein Serienmodell verwandelt hat, war wahrscheinlich zu langweilig und konservativ gedacht.

Auch seine aerodynamischen Mängel sind kein Grund für Spott oder Hohn. Die Luft hat lange genug ihren Willen durchgesetzt, es wird Zeit für eine Rebellion gegen den Windwiderstand.

Transparenz auf Kosten der Privatsphäre

Doch was den Honda Unibox zum ultimativen Fehlschlag macht, sind seine transparenten unteren Karosserieelemente. Sie mögen zwar viel Licht ins Innere lassen und so für eine helle Atmosphäre sorgen.

Ein wesentlicher Aspekt des Autofahrens besteht aber darin, dass man seine Privatsphäre ungestört geniessen kann.

Ob es nun darum geht, unbequeme Kleidungsstücke zurechtzurücken, den Gürtel zu lockern oder im Pyjama zur Arbeit zu fahren. Es gibt Bereiche unseres Lebens, die privat und heilig bleiben sollten – einschliesslich unserer Oberschenkel.

Ein Desaster mit Lerneffekt

Die Honda Unibox mag ein Fehlschlag gewesen sein – aber sie hat uns auch eine wichtige Lektion gelehrt: Nicht jede Innovation ist automatisch gut oder sinnvoll.

Manchmal muss man Grenzen respektieren und bewahren. Vor allem, wenn es um unsere Privatsphäre geht.

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