Chrysler 300 und Honda e: Zwei Auto-Ikonen verlassen die Bühne

Axel Linther
Axel Linther

Am 21.12.2023 - 11:53

Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, doch sowohl der Chrysler 300 also auch Hondas Elektro-Kleinwagen haben ihre Hersteller geprägt.

Chrysler 300
Ein fast fünf Meter langer Koloss verabschiedet sich: Der Chrysler 300. - Chrysler

Die Automobilwelt steht vor einem bedeutenden Abschied. Die Ikonen der Industrie – der Chrysler 300 und der Honda e – nehmen ihren Hut. Obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten, haben beide Fahrzeuge einen tiefgreifenden Einfluss auf ihre jeweiligen Marken ausgeübt.

Trotz ihrer Unterschiede in Aussehen und Käuferschaft teilen diese beiden Modelle eine gemeinsame Eigenschaft: Sie haben das Gesicht ihrer Herstellermarken massgeblich geprägt.

Gegensätze ziehen sich an

Der Chrysler 300 ist ein grosser Sedan mit V6- oder V8-Motoren, die aus dem fast fünf Meter langen Koloss einen kraftvollen Muscle Car machen. Er entlehnte Elemente von der Mercedes-Benz E-Klasse während der Zeit von Daimler Chrysler.

Früher trat er gegen mittlerweile eingestellte Konkurrenten wie den Chevrolet Impala, Ford Taurus und Toyota Avalon an. Heute ist er das letzte Überbleibsel in seinem Segment.

Auf der anderen Seite steht der Honda e: Ein elektrischer Kleinwagen im B-Segment, konzipiert für den Geschmack japanischer und europäischer Autofahrer. Sein Retrodesign erinnert an kleine Stadtautos vergangener Zeiten, doch unter seiner Haube verbirgt sich modernste Elektrotechnik.

Ursprünglich sollte er Hondas erstes Massenelektroauto werden – allerdings kam es anders.

Ein Lebensretter namens Chrysler 300

Der 300 verhalf Chrysler zu internationalem Ansehen, denn die erste Generation (2004-2010) nutzte viele Elemente der Mercedes E-Klasse W211. Mit dem Debüt der zweiten Generation im Jahr 2011 wurde das Modell weitgehend aktualisiert.

Chrysler 300
Der beliebte Chrysler 300 beeindruckt mit seinem Interieur. - Chrysler

Mit der Übernahme von Fiat erhielt die Präsenz des 300 einen weiteren Schub: Lancia entschied sich, den Chrysler umzuflaggen und ihn in Europa als Thema zu verkaufen. Ein Vorhaben, das mit nur 6‘000 verkauften Einheiten zwischen 2011 und 2014 scheiterte.

In fast zwei Jahrzehnten wurden etwa insgesamt rund 1,4 Millionen Exemplare des Chrysler-Thema-Duos abgesetzt. Obwohl der Chrysler nie ein Bestseller war, hat er doch der Automobilwelt seinen Stempel aufgedrückt. Nicht zuletzt rettete er seine Marke vor dem Untergang.

Honda e: Kultstatus trotz magerer Verkaufszahlen

Auch Honda geht es beim Honda e weniger um Absatzzahlen als vielmehr darum, dass Honda dieses kleine Fahrzeug auf die Landkarte elektrischer Mobilität gesetzt hat.

Trotz eher durchschnittlicher technischer Daten konnte das niedliche Design des Honda e die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich ziehen. Zudem markierte es Hondas Einstieg in den Mainstream-Markt für Batterie-Elektrofahrzeuge.

Honda e
Der Honda e: Ihm hat Honda den Einzug in den Mainstream-Markt für Batterie-Elektrofahrzeuge zu verdanken. - Honda

Allerdings hatte der kleine Elektroflitzer nie vor, den Markt der Elektroautos aufzumischen. Mit seinem hohen Preis und seiner begrenzten Reichweite hatte er von Anfang an zwei grosse Nachteile in der ersten Phase des Elektrifizierungszeitalters.

Trotz mässiger Absatzzahlen wird dieser Wagen nicht so schnell in Vergessenheit geraten.

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