Mobilität: 10 Punkte, die sich in der Schweiz ändern werden
Veränderte Gewohnheiten, smarte Technologien und die Suche nach Nachhaltigkeit krempeln die individuelle Mobilität in der Schweiz um.

Die Art und Weise, wie sich Menschen in der Schweiz fortbewegen, befindet sich in einem rasanten Wandel. Getrieben durch technologische Innovationen, das wachsende Bewusstsein für Nachhaltigkeit und veränderte Lebensstile, lösen sich starre Konzepte auf.
Individuelle Mobilität wird heute nicht mehr allein durch das Auto definiert, sondern durch eine dynamische Kombination verschiedener Verkehrsmittel. Diese Entwicklung hin zu einer vernetzten und flexiblen Mobilität ist entscheidend für die Gestaltung der urbanen wie auch ländlichen Räume der Zukunft.
1. Die Ära der Elektromobilität
Der Umstieg von Verbrennungsmotoren auf elektrische Antriebe ist der wohl prägnanteste Trend. Die Zulassungszahlen für Elektrofahrzeuge steigen in der Schweiz kontinuierlich, wenn auch weniger stark als prognostiziert.

Sie tragen zur Reduktion von CO₂-Emissionen und Lärmbelastung bei. Die verbesserte Batterietechnologie und der rasche Ausbau der Ladeinfrastruktur machen E-Autos zunehmend alltagstauglich.
2. Wachstum der Mikromobilität
Klein, wendig und oft elektrisch: Fahrzeuge der Mikromobilität wie E-Bikes und E-Scooter sind aus den Schweizer Städten nicht mehr wegzudenken. Sie decken die «letzte Meile» effizient ab und sind eine flexible Alternative für kurze Distanzen.
Sharing-Anbieter machen diese Verkehrsmittel leicht zugänglich und tragen dazu bei, den öffentlichen Raum neu zu gestalten, indem sie den Autoverkehr in den Innenstädten reduzieren.
3. Shared Mobility: Teilen statt Besitzen
Das Konzept, Fahrzeuge nur bei Bedarf zu nutzen, hat sich fest etabliert. Carsharing-Dienste ermöglichen es, die Vorteile eines Autos ohne die Belastungen des Besitzes (Service, Steuern) zu geniessen.

Darüber hinaus gewinnen auch Ridesharing- und Ridepooling-Angebote an Bedeutung. Dieses Modell der geteilten Mobilität optimiert die Nutzung bestehender Ressourcen und reduziert die Anzahl der privaten Fahrzeuge auf den Strassen.
4. Vernetzung und Mobilitäts-Apps
Die Digitalisierung ist ein zentraler Treiber der Mobilitätswende. Multimodale Apps integrieren verschiedene Verkehrsträger – von öffentlichen Verkehrsmitteln über Carsharing bis hin zu E-Scootern – in einer einzigen Anwendung.

Nutzer können so ihre gesamte Reisekette planen, buchen und bezahlen, was die Nutzung verschiedener Verkehrsmittel nahtlos und unkompliziert macht.
5. Mobilität als Service (MaaS)
MaaS geht über einfache Apps hinaus und bietet Mobilität als ein umfassendes Servicepaket an. Anstatt ein Auto zu besitzen, abonnieren Nutzer einen Dienst, der ihnen je nach Bedarf Zugang zu verschiedenen Verkehrsmitteln verschafft.
Dieses Modell zielt darauf ab, die Abhängigkeit vom privaten Pkw vollständig zu verringern, indem es eine attraktive, flexible Alternative schafft.
6. Autonomes Fahren
Obwohl noch in den Anfängen, schreitet die Entwicklung des autonomen Fahrens in der Schweiz voran. Pilotprojekte mit selbstfahrenden Shuttles testen die Technologie.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen werden angepasst, um den Einsatz automatisierter Fahrzeuge zu ermöglichen. Die Vision ist eine sicherere und effizientere Mobilität, die vor allem im öffentlichen Verkehr und bei Lieferdiensten das Potenzial hat, grosse Veränderungen herbeizuführen.
7. Entwicklung ländlicher Mobilität
Die Mobilitätsherausforderungen in ländlichen Gebieten unterscheiden sich stark von denen in Städten. Um die Abhängigkeit vom privaten Auto zu reduzieren, werden hier bedarfsorientierte, flexible On-Demand-Angebote getestet.

Rufbusse oder Ridepooling-Dienste verbessern das öffentliche Verkehrsnetz und die Anbindung entlegener Regionen. Diese Ansätze könnten die Lebensqualität in ländlichen Räumen erheblich steigern.
8. Das Fahrrad als zentrales Verkehrsmittel
Die Förderung des Langsamverkehrs, insbesondere des Velos, ist ein wichtiger Aspekt der Schweizer Verkehrspolitik.

Der Ausbau von Velowegen und die Verbesserung der Infrastruktur für Fahrräder zeigen, dass das Velo nicht mehr nur als Freizeitmittel, sondern als vollwertiges Pendlerfahrzeug gesehen wird. Dies trägt zur Gesundheit der Bevölkerung und zur Entlastung der Städte bei.
9. Intelligente Infrastruktur
Verkehrsströme werden zunehmend durch intelligente Systeme gesteuert. Sensoren, Kameras und vernetzte Ampelsysteme erfassen Verkehrsdaten in Echtzeit, um Staus zu vermeiden und den Verkehrsfluss zu optimieren.

Derartige Technologien legen den Grundstein für eine effizientere und sicherere Mobilität der Zukunft.
10. Pendeln im Wandel: Home-Office und flexible Arbeit
Die zunehmende Verbreitung von Home-Office und flexiblen Arbeitsmodellen hat die Pendlerströme grundlegend verändert. Die Rushhour wird entzerrt, und die Notwendigkeit, täglich das Auto oder den Zug zu nehmen, sinkt.

Dies führt zu einer Reduktion des Verkehrsaufkommens und unterstreicht die Notwendigkeit von flexiblen Mobilitätslösungen, die sich an die individuellen Bedürfnisse anpassen können.
Die aufgeführten Trends zeigen, dass sich die Schweiz von einer rein automobilbasierten Gesellschaft zu einem multimodalen und vernetzten Mobilitätssystem entwickelt.