Volkswagen AG: Wie der Autoriese funktioniert
Die Volkswagen AG steht an einem entscheidenden Punkt ihrer Unternehmensgeschichte und strebt eine Neuausrichtung zum «global Automotive Tech Driver» an.

Die Volkswagen AG operiert mit einer komplexen Unternehmensstruktur, die ein breites Portfolio an Marken und Dienstleistungen effizient verwaltet. Gleichzeitig möchte VW eine globale Präsenz und lokale Anpassungsfähigkeit gewährleisten können.
Die Volkswagen AG bildet die Muttergesellschaft des Volkswagen-Konzerns. In ihrer Funktion als Muttergesellschaft hält die Volkswagen AG direkte oder indirekte Beteiligungen an einer Vielzahl von Gesellschaften im In- und Ausland.
Dazu gehören prominente Marken wie die AUDI AG, SEAT S.A., Skoda Auto a.s., Porsche AG, TRATON SE, sowie wichtige Finanzdienstleister wie die Volkswagen Financial Services AG.
Marken und Markengruppen der Volkswagen Group
Kernmarken: Marken Volkswagen, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Skoda, Seat, Cupra
Progressiv, Sport & Luxus: Porsche, Audi, Bentley, Lamborghini, Ducati

Weitere Marken: TRATON GROUP, CARIAD, Volkswagen Group Technology, Volkswagen Group Mobility, MOIA
Organisatorische Struktur
Volkswagen operiert unter einer divisionalen Organisationsstruktur, die in Marken- und Regionaldivisionen unterteilt ist. Dies ermöglicht eine effiziente Verwaltung des umfangreichen Portfolios und der globalen Operationen.

Diese Struktur fördert Innovation und Spezialisierung und ermöglicht eine stärkere Kundenorientierung, da jede Division ihre Produkte auf ihre spezifische Zielgruppe zuschneiden kann. Zusätzlich zu dieser divisionalen Gliederung wird eine funktionale Struktur mit Abteilungen wie Produktion, Marketing, Forschung, Finanzen und Personal eingesetzt.
Diese funktionale Organisation fördert Spezialisierung und Effizienz, da die Mitarbeiter sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können. Elemente einer Matrixstruktur (z.B. interdisziplinäre Teams) finden sich insbesondere in globalen Projekten, wie der Entwicklung der ID-Serie von Elektrofahrzeugen.
Unternehmensführung und Entscheidungsfindung
Die Volkswagen AG ist durch ein dualistisches System geprägt, das aus Vorstand und Aufsichtsrat besteht, und weist aufgrund des Volkswagen-Gesetzes Besonderheiten auf. Der Vorstand der Volkswagen AG ist das Leitungsorgan des Unternehmens und führt dieses in eigener Verantwortung.
Er besteht aktuell aus neun Mitgliedern. Jedes Vorstandsmitglied trägt die Verantwortung für eine oder mehrere Funktionen innerhalb des Volkswagen-Konzerns, und einige sind zusätzlich für eine bestimmte Region zuständig.
Den Vorsitz des Vorstands führt Dr. Oliver Blume, der gleichzeitig auch Vorstandsvorsitzender der Porsche AG ist.
Der Aufsichtsrat der Volkswagen AG
Der Aufsichtsrat der Volkswagen AG ist für die Überwachung der Geschäftsführung und die Genehmigung wichtiger unternehmerischer Vorgänge zuständig. Er bestellt zudem den Vorstand.

Gemäss dem deutschen Mitbestimmungsgesetz umfasst der Aufsichtsrat 20 Mitglieder. Die Hälfte dieser Mitglieder wird von den Anteilseignern gewählt, die andere Hälfte von den Arbeitnehmern.
Wichtige Ausschüsse des Aufsichtsrats sind:
- Das Präsidium, dessen Vorsitzender Hans Dieter Pötsch ist.
- Der Vermittlungsausschuss.
- Der Prüfungsausschuss, der für die Überprüfung der Rechnungslegung und die Überwachung des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems zuständig ist.
- Der Nominierungsausschuss, der Vorschläge für die Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern vorbereitet.
Aktionärsstruktur und Einflussfaktoren
Die Stimmrechtsverteilung der Stammaktien der Volkswagen AG ist stark konzentriert, was die Machtverhältnisse im Konzern massgeblich prägt:
Die Porsche Automobil Holding SE hält 53,3 % der Stimmrechte. Diese Beteiligung wird von den Familien Porsche und Piëch kontrolliert, die kollektiv 52 % des Eigenkapitals des Unternehmens über ihre Stimmrechtsbeteiligung an der Porsche Automobil Holding AG kontrollieren.
Mitglieder dieser Familien, wie Wolfgang Porsche und Oliver Porsche, sind auch im Aufsichtsrat der Volkswagen AG vertreten.

- Das Land Niedersachsen hält 20,0 % der Stimmrechte.
- Die Qatar Holding LLC besitzt 17,0 % der Stimmrechte.
- Der Streubesitz macht die verbleibenden 9,7 % aus.
Die Porsche Automobil Holding SE ist auch der grösste Kapitaleigner der Vorzugsaktien mit einem Anteil von 31,4 % des gezeichneten Kapitals.