Intelligentes Licht: So denkt Ihr Auto im Dunkeln mit
Moderne Autos sehen im Dunkeln fast alles. Doch wissen Sie auch, wie genau Ihr Fahrzeug die Nacht zum Tag macht?

Sie fahren an einem strahlend sonnigen Tag auf einen der vielen Schweizer Tunnel zu. Plötzlich umgibt Sie Dunkelheit, doch das Abblendlicht springt fast augenblicklich an.
Dieser Komfort ist heute beinahe selbstverständlich, erfordert aber hochpräzise Technik im Hintergrund. Ohne Ihr direktes Zutun erkennt das Fahrzeug die veränderten Lichtverhältnisse innerhalb von Millisekunden.
Gleichzeitig schwenken moderne Scheinwerfer in engen Kurven aktiv mit und leuchten den Weg optimal aus. Wir zeigen Ihnen, was genau in der verborgenen Fahrzeugelektronik passiert.
Der Wächter hinter der Scheibe
Herzstück der Lichtautomatik ist ein kleiner Lichtsensor, der oft kombiniert mit dem Regensensor oben an der Frontscheibe sitzt. Er misst permanent die Umgebungshelligkeit mittels einer speziellen Fotodiode.
Sinkt der gemessene Wert unter eine definierte Lux-Grenze, sendet das Steuergerät den Befehl zum Einschalten. Dabei nutzt das System meist eine kurze, bewusste Verzögerung oder spezielle Filterlogik, damit das Licht beispielsweise unter kurzen Brücken nicht nervös flackert.
Bei der Einfahrt in einen Tunnel erkennen Sensoren den rapiden Lichtabfall jedoch sofort. Fahren Sie wieder ins Helle, schalten sich die Scheinwerfer vollautomatisch ab. Das schont die Fahrzeugbatterie und erhöht Ihre Sicherheit durch optimale Sichtbarkeit.
Dynamisches Kurvenlicht für die Passstrasse
Das dynamische Kurvenlicht ist gerade für kurvenreiche Schweizer Passstrassen ein echter technischer Segen. Hierbei sind die Scheinwerfermodule beweglich gelagert und schwenken elektromechanisch in die Kurve hinein.
Sensoren erfassen dabei in Echtzeit den Lenkwinkel sowie die aktuelle Geschwindigkeit des Wagens. Der Lichtkegel folgt präzise dem Strassenverlauf und leuchtet den Kurvenbereich proaktiv aus.
Hindernisse oder Fussgänger am Strassenrand werden für Sie dadurch wesentlich früher sichtbar. Das System arbeitet in der Regel erst ab einer Geschwindigkeit von etwa 10 km/h, um unnötige Bewegungen im Stand oder beim Rangieren zu vermeiden.
Statisches Abbiegelicht in der Stadt
Im Stadtverkehr oder beim langsamen Abbiegen greift hingegen oft das einfachere, statische Abbiegelicht. Es funktioniert anders als das dynamische System und nutzt meist eine separate Lichtquelle im Scheinwerfergehäuse.
Häufig wird hierfür auch der Nebelscheinwerfer auf der entsprechenden Seite sanft aktiviert. Das zentrale Steuergerät reagiert auf den gesetzten Blinker oder einen starken Einschlag des Lenkrads.
Der dunkle Bereich direkt vor und neben dem Fahrzeug wird somit hell ausgeleuchtet. Dies schützt besonders Fussgänger und Velofahrer beim Abbiegen an unübersichtlichen Kreuzungen.
Ein massiver Gewinn an Sicherheit
Diese intelligenten Lichttechnologien entlasten den Fahrer massgeblich bei schlechten Sichtverhältnissen und Nachtfahrten. Wer weiter sieht, hat im Ernstfall entscheidende Sekunden mehr Zeit für eine Reaktion.
Technische Untersuchungen belegen, dass gutes Kurvenlicht die Sichtweite in Biegungen fast verdoppeln kann. Das menschliche Auge ermüdet zudem weniger schnell, da es nicht angestrengt ins Dunkle starren muss.
Moderne Kamerasysteme verfeinern diese Technik heute sogar bis hin zum dauerhaften, blendfreien Fernlicht. Die komplexe Technik dient hier also ganz direkt dem Schutz von Leben im Strassenverkehr.














