Muscle-Cars - der US-Mythos erklärt
Das Image der amerikanischen Automobilindustrie ist von den legendären Muscle-Cars geprägt. Was Sie über Dodge Charger, Ford Mustang und Co. wissen müssen.
Es sind Autos, von denen wir als Kinder träumten. Amerikanische Muscle Cars begeisterten Generationen von jungen Frauen und Männern auf der ganzen Welt.
Was macht ein Muscle Car eigentlich aus?
Die einfache Formel für ein US-Muscle-Car lautet: viel Power bei relativ leichtem Gewicht, verpackt in eine markante Karosserie. Beim Herzstück amerikanischer Muscle Cars handelt es sich in aller Regel um einen V8-Motor mit jeder Menge Hubraum – dem klassischen Big Block.
Dieser sorgt mit seinem kraftvollen Blubbern für einen wahrhaften Ohrenschmaus – dass der Spritverbrauch den von drei Kleinwagen aufwiegt, spielt dabei keine Rolle. Im Gegensatz zu den ausladenden Strassenkreuzern sind die Dimensionen beim Muscle Car deutlich begrenzter:
Die typische Karosserieform ist ein zweitüriges Coupé mit langem Motorhaube und kurzen Heck.
Wie kam es zu dem Hype um Muscle Cars?
Als erstes Muscle Car überhaupt gilt der Oldsmobile Rocket 88 von 1949. Die Geschichte der Kraftpakete aus den USA ist mittlerweile also schon 75 Jahre alt
Die Kombination aus leistungsstarken V8 und kleineren Karosserie mit mehr Wendigkeit weckte grosses Interesse am Markt. Andere Hersteller wie Dodge, Plymouth oder Ford erkannten den Trend und sprangen auf den Zug auf.
Dass die Muscle Cars so durch die Decke gingen, liegt aber auch an der weltweiten Popularität der USA in der Nachkriegszeit – so wurden die Sportwagen zu internationalen Stars, fast wie Elvis Presley und James Dean. Interessantes Detail: Die Bezeichnung «Muscle Cars» kam erst viel später, nachdem die Fahrzeuge bereits populär waren.
Das sind die berühmtesten Vertreter der US-Muskelprotze
Der Ford Mustang ist wohl das berühmteste Muscle Car der Welt. In hochgezüchteten Versionen wie dem Boss 429 oder dem Shelby GT350 beeindruckte der Mustang Sportwagen-Fans – zum Leidwesen der qualmenden Hinterreifen.
Ebenfalls sehr beliebt ist der Chevrolet Camaro, bei dem es ebenfalls besonders wertvolle Versionen wie den Z28 oder den Camaro SS gibt. Bei der Marke Deutsch sind es vor allem die beiden Modelle Charger und Challenger, die sich als Muscle-Car-Ikonen etabliert haben.
Begehrt, aber sehr selten ist der Plymouth Hemi ‘Cuda. Vom Pontiac GTO sind hingegen noch deutlich mehr Modelle erhalten.
Heute ein teures Vergnügen
1968 kostete der Ford Mustang als Basis-Coupe mit V8 Motor gerade einmal rund 2’700 US-Dollar. Käufer, die damals zuschlugen und die Fahrzeuge über die Jahrzehnte pflegten, dürft sich heute im hohen Alter über einen Geldregen freuen – sofern sie sich denn von dem Schmuckstück trennen möchten.
Mittlerweile wird für das gleiche Auto in gutem Zustand gerne ein Preis jenseits der Grenze von 30.000 Schweizer Franken aufgerufen. Sondermodelle von Shelby kosten zum Teil sogar mehr als 150.000 Franken.
Und der Preisanstieg dürfte sich fortsetzen, dann es sieht nicht danach aus, als würde der Hype um die legendären Muscle Cars jemals nachlassen.