Alternative Antriebe erreichen erstmals 60 Prozent Marktanteil

Marvin Kahlenberg
Marvin Kahlenberg

Am 13.10.2024 - 11:01

Der Siegeszug der E-Mobilität geht weiter. Bei immer mehr Neuzulassungen handelt es sich um elektrische und hybride Autos – Herausforderungen bleiben jedoch.

E-Auto, Laden, Elektro, Tankstelle, Hand
Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer fahren mit Strom. - Depositphotos

In einer Medienmitteilung stellt Auto-Schweiz Daten zum aktuellen Fahrzeugmarkt und den Immatrikulationen vor.

Die Verbreitung alternativer Antriebssysteme bei neuen Personenwagen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein geht unvermindert weiter. Erstmals nach drei Quartalen erreicht der Marktanteil von Hybrid- und Elektro-Motorisierungen die 60-Prozent-Marke.

Alternative Antriebe erreichen neuen Meilenstein

Drei von fünf der insgesamt 175'730 Neuwagen, die seit Anfang Jahr auf die Strassen der beiden Länder gefahren sind, werden also nicht oder nicht nur von einem Benzin- oder Dieselmotor bewegt. Allein im zurückliegenden September betrug der Alternativ-Marktanteil mit 65,7 Prozent fast zwei Drittel:

auto schweiz, Grafik, Immatrikuationen
Hier die Grafik der Immatrikulationen im Jahresvergleich. - auto schweiz

Von den 20'155 neuen Personenwagen waren 13'236 zumindest teilweise mit Strom unterwegs. Unterdessen setzt sich die unbefriedigende Marktsituation im September mit einem Minus von 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat fort.

Die sich verschlechternden politischen Rahmenbedingungen sorgen laut Auto-Schweiz für grosse Verunsicherung, besonders bei Privatkunden.

Hybride erfreuen sich grosser Beliebtheit

Hybrid-Motorisierungen sind der neue Standard im Schweizer Auto-Markt. So sind 41,3 Prozent der seit Jahresbeginn immatrikulierten Neuwagen mit einem Doppelantrieb unterwegs.

Das Wachstum findet derzeit aber bei den Voll- und Mild-Hybriden statt, die 32,7 Prozent der Neuimmatrikulationen ausmachen (plus 5,5 Prozentpunkte zum Vorjahr) und mittlerweile den Benziner mit 30,2 Prozent als wichtigste Motorisierung abgelöst haben. Reine Elektroautos kommen mit 32'802 Neuimmatrikulationen (minus 9,5 Prozent gegenüber Vorjahr) auf 18,7 Prozent Marktanteil.

«Die Kaufzurückhaltung bei vollelektrischen Antrieben, insbesondere seitens privater Interessenten, ist vor allem auf die sich verschlechternden politischen Rahmenbedingungen zurückzuführen», kommentiert Auto-Schweiz-Präsident Peter Grünenfelder die Entwicklung.

Laden muss einfacher und günstiger werden

Insbesondere die für Mieter oft unlösbare Aufgabe, an eine eigene Ladestation am Abstellplatz ihres Fahrzeugs zu kommen, stellt derzeit eine grosse Hürde beim weiteren Hochlauf der Elektromobilität dar. Als Direktor von Auto-Schweiz hört Thomas Rücker immer wieder von entsprechenden Berichten:

«Ein Kunde mit einem echten Kaufinteresse an einem Elektroauto, der dann aber zu Hause keine Lademöglichkeit realisieren kann, muss meist auf die Anschaffung verzichten. Denn das Aufladen über Nacht bietet die grössten Kostenvorteile.»

Tesla, Ladestation, Aufladen, E-Autos,
Beim Laden stehen vor allem Menschen, die in Städten zur Miete wohnen, vor Problemen. - Depositphotos

Das Aufladen eines Fahrzeugs müsse einfacher werden als Tanken, so Thomas Rücker weiter, denn günstiger sei es heute schon oft. «Nur bei öffentlichen Ladevorgängen sind die Preise meist noch nicht konkurrenzfähig, weil der Bau der Ladestation amortisiert werden muss.

Aber zunehmende Konkurrenz auf dem Markt des Schnellladens sollte hier für sinkende Preise sorgen. So kann öffentliches Laden, das dank technischen Fortschritts immer weniger Zeit benötigt, zu einer echten Alternative für die Ladestation daheim werden.»

Mehr zum Thema:

Weiterlesen