Maseratis Nettuno-Motor: Das macht ihn so besonders
Einst war man bei Maserati von Ferrari-Technik abhängig. Doch mit dem Nettuno-Motor hat der Hersteller selbst ein wahres Wunderwerk vollbracht.
Nach der Trennung von Ferrari und der Übernahme durch den Stellantis-Konzern hatte Maserati 2015 mit der Entwicklung eines völlig neuen Antriebs für seinen MC20 begonnen: dem Nettuno-Motor.
Bei seiner Markteinführung im Modelljahr 2021 sorgte der innovative V6-TwinTurbo-Motor für einiges Aufsehen in der Automobilwelt. Mittlerweile hat der Nettuno in zahlreichen Modellen der italienischen Sportwagenmarke seinen Platz gefunden.
Doch was macht diesen Antrieb so besonders? Werfen wir einen Blick unter die Motorhaube.
Vorkammer-Verbrennung: Grundprinzip erklärt
Der 3-Liter-Nettuno-Motor mit Dopelturbo überwindet bisherige Herausforderungen ähnlicher Konstruktionen in Strassenautos. Durch die sogenannte Vorkammer-Doppelverbrennung erreicht der Nettuno eine schnellere und gründlichere Verbrennung in den Brennkammern – mehr Leistung ohne Effizienzverlust.
Damit das System funktioniert, ist jeder Zylinder mit zwei Zündkerzen ausgestattet.
Wenn keine hohe Leistung abgefragt wird, nutzt der Motor nur die traditionellen seitlichen Zündkerzen. Die Zündkerze für die Vorkammer wird erst dann aktiv, wenn eine festgelegte Drehzahlschwelle überschritten wird. Bei niedriger Drehzahl lassen sich so auch Emissionen nochmals verringern.
Vom Rennsport auf die Strasse: Formel-1-Technologie im Alltagseinsatz
Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass der Nettuno-Motor Ähnlichkeiten zu jenen Antriebseinheiten von Ferrari und Alfa Romeo aufweist, die auch in der Formel1 eingesetzt werden. Doch dürfen sich die Ingenieure von Maserati für diesen Motor durchaus auch auf die eigene Schulter klopfen.
Derzeit kommt der kraftvolle Nettuno in verschiedenen Modellen wie dem MC20, dem GranTurismo oder dem Grecale zum Einsatz. Mit 523 PS im Grecale Trofeo und sogar 621 PS im MC20, stellt der Nettuno-Motor gar die Konkurrenz von Ferrari und Lamborghini in den Schatten.
Die erfolgreiche Integration von Formel-1-Technologie in Strassenautos könnte ein wegweisender Meilenstein für Maserati sein – gerade angesichts der derzeitigen Absatzkrise.
