Mercedes W 108/109: Autos für die Ewigkeit

Maia Schmied
Maia Schmied

Mit Eleganz lösten die Mercedes W 108/109 (1965–1972) die Heckflossen ab. Zeitloses Design, Top-Qualität und der sportliche 300 SEL 6.3 prägten eine ganze Ära.

Mercedes Benz W109
Das Hauptunterscheidungsmerkmal des W 109 zum W 108 ist sein serienmässiges, selbstregulierendes Luftfederfahrwerk, das für höheren Fahrkomfort sorgte. - Matti Blume

Die Mercedes-Benz Baureihen W 108 und W 109 repräsentieren einen Wendepunkt in der Geschichte des Stuttgarter Automobilherstellers. Produziert von 1965 bis 1972. folgten sie auf die berühmten «Heckflossen»-Modelle. Die Limousinen etablierten dabei eine neue Designphilosophie.

Paul Bracq entwarf eine Karosserie mit klaren, sachlichen Linien. Grosse Glasflächen und eine reduzierte Silhouette kennzeichneten das Design.

Mercedes W109
Die W 109-Modellreihe umfasste die Variante 300 SEL und wurde später durch stärkere V8-Motoren wie den 300 SEL 3.5, 4.5 und den legendären 6.3 ergänzt. - Matti Blume

Sie galten schnell als Inbegriff von Eleganz, Qualität und technischer Überlegenheit. Ihre herausragende Verarbeitungsqualität legte den Grundstein für ihren Ruf als «Autos für die Ewigkeit».

Langlebige Technik und der «Wolf im Schafspelz»

Die Modelle unterschieden sich hauptsächlich durch ihre Federung. Die W 108-Typen, wie der 250 S oder 280 SE, nutzten eine robuste Stahlfederung.

Eine hydropneumatische Ausgleichsfeder an der Hinterachse sorgte für konstantes Fahrniveau. Die luxuriöse W 109-Baureihe (300 SEL) verfügte serienmässig über einen längeren Radstand. Sie setzte auf eine anspruchsvolle Luftfederung an allen vier Rädern.

Das garantierte einen unvergleichlich hohen Fahrkomfort. Unter der Haube wechselte das Angebot im Laufe der Jahre von bewährten Reihensechszylindern zu modernen V8-Motoren mit elektronischer Einspritzung. Der absolute Höhepunkt war der 300 SEL 6.3.

Schnellste Serienlimousine & Kultstatus

Dieses Topmodell bekam den leistungsstarken V8-Motor aus dem Mercedes-Benz 600. Entwicklungsingenieur Erich Waxenberger initiierte diesen Umbau ursprünglich als Privatprojekt. Der 6.3 war mit 250 PS die schnellste Serienlimousine der Welt. Er schuf damit die Gattung der sportlichen Luxuslimousinen.

Die Baureihen W 108 und W 109 waren äusserst erfolgreich. Insgesamt wurden über 383'000 Einheiten produziert. Das unterstreicht ihre globale Beliebtheit.

Sie wurden von zahlreichen Staatsmännern und Hollywood-Grössen gefahren. Ihr zeitloses Design und ihre technische Zuverlässigkeit machten sie zu einem begehrten Statussymbol.

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