Nachgefragt: Warum befindet sich Nissan in Schwierigkeiten?
Verlust der Vorreiterrolle: Nissan kämpft mit veralteten Modellen und einer schleppenden E-Auto-Strategie. Kann der Autohersteller das Ruder noch herumreissen?

Nissan, der bekannte japanische Autohersteller, kämpft um seine Zukunft. Das Unternehmen steckt tief in einer Krise, die aus vielen Gründen entstanden ist.

Obwohl Nissan nicht sofort pleitegehen wird, ist die Lage ernst. Die Firma hat Probleme, die tief sitzen: Dazu zählen in erster Linie eine stockende E-Auto-Strategie, herbe finanzielle Verluste und aktuelle Modelle, die zum Teil nicht mit der Konkurrenz mithalten können.
Alte Entscheidungen, neue Probleme
Auch die Partnerschaft mit Renault ist zerbrochen. Dazu kommen äussere Faktoren, wie ungünstige Wechselkurse und neue Zölle, die alles noch schlimmer machen.
Nissan versucht nun, sich mit einem rigorosen Sparkurs zu retten. Experten glauben, dass Nissan so in den nächsten drei Jahren wieder profitabel werden könnte. Aber das klappt nur, wenn die neuen Pläne auch umgesetzt werden.
Nissan in aussichtsloser Lage?
Ein grosser Teil der Probleme kommt aus der Vergangenheit. Der später in Japan inhaftierte Manager Carlos Ghosn hatte Nissan damals gerettet.
Seine Strategie war es, schnell Gewinne zu machen. Dabei hat er aber vergessen, in die Zukunft zu investieren. Nissan hatte daher keine neuen, aufregenden Modelle und hinkte der Konkurrenz hinterher.

Auch die Zusammenarbeit mit Renault ist schwierig. Obwohl die Allianz neu geregelt wurde, gibt es immer wieder Meinungsverschiedenheiten.
Ein Beispiel ist, dass Nissan nicht in Renaults E-Auto-Sparte investieren wollte. Dadurch blockieren sich beide gegenseitig und verlieren im globalen Wettbewerb wertvolle Zeit.
E-Autos: Vom Marktführer zum Nachzügler
Nissan war einst ein Vorreiter bei Elektroautos. Der Nissan Leaf war eines der ersten erschwinglichen E-Autos. Doch diesen Vorsprung hat das Unternehmen verloren. Wegen finanzieller Probleme wurden wichtige Projekte gestrichen.

Dazu gehört auch der Plan, eine eigene Batteriefabrik zu bauen. Während Konkurrenten wie BYD oder Volkswagen viel Geld in E-Autos stecken, spart Nissan.
Damit verpasst das Unternehmen möglicherweise die Chance, in einem der wichtigsten Märkte der Zukunft wieder eine Rolle zu spielen.