Vom Fliessband ins Abseits: Gescheiterte Autos
Jedes Jahr rollen unzählige neue Modelle vom Band, doch längst nicht alle schaffen es, sich auf dem Markt zu etablieren oder gar Kultstatus zu erreichen.

Die letzten vier Jahrzehnte haben zahlreiche Fahrzeuge gesehen, die das Interesse der Verbraucher nicht wecken oder ihre Marktpräsenz nicht aufrechterhalten konnten. Dies betrifft verschiedene Segmente, von Luxuslimousinen über Kompaktwagen bis hin zu innovativen Crossover-Modellen.
Das Design eines Automobils ist oft der erste Berührungspunkt mit potenziellen Käufern und ein starker Anziehungspunkt. Wenn Designentscheidungen jedoch als unattraktiv, zu unkonventionell oder schlichtweg uninspiriert wahrgenommen werden, können sie zu einem primären Verkaufshemmnis werden, ungeachtet anderer Vorzüge des Fahrzeugs.
Wenn das Aussehen Käufer verprellt – Ford Scorpio
Der Ford Scorpio (Europa, 1994-1998) ist ein Paradebeispiel dafür. Obwohl sein luxuriöses Interieur, sein Handling und seine Leistung positiv bewertet wurden, brachen die Verkaufszahlen ein.
Kritiker wie Jeremy Clarkson beschrieben sein Aussehen als von «beispielloser Hässlichkeit» und verglichen es mit einem «Frosch mit einem geistlosen Maul und (...) dummen Scheinwerfern». Dies verdeutlicht, dass ein Design so abstossend sein kann, dass es alle anderen positiven Eigenschaften eines Produkts überlagert.
Es geht nicht nur um persönlichen Geschmack, sondern um ein Design, das einen erheblichen Teil des Marktes aktiv abschreckt. Infolgedessen es dann zu einer weit verbreiteten negativen Medien- und öffentlichen Wahrnehmung kommt.
Nissan Murano CrossCabriolet (2011-2014)
Es wurde von Top Gear als «zwei Tonnen schweres kopfloses Nilpferd» bezeichnet. Der Versuch, Cabrios und SUVs zu kombinieren, schien auf dem Papier vielversprechend, führte in der Praxis jedoch zu einer «ungeniessbaren Mixtur».
Das zeigt, dass Design nicht nur Ästhetik ist, sondern auch eine Frage der wahrgenommenen Harmonie und Marktakzeptanz. Ein schlechtes Design signalisiert mangelnde Sorgfalt, Innovation oder Marktverständnis und untergräbt das Markenvertrauen.
Qualitäts- und Zuverlässigkeitsmängel
Der Opel Sintra (1997-1999) wurde scharf für seine «grauenhafte Bauqualität» und «minderwertige Qualität» kritisiert. Jeder einzelne Bereich seiner Montage erhielt die schärfste mögliche Kritik.
Ein entscheidender Schlag für seine Marktfähigkeit war der Euro-NCAP-Crashtest, bei dem die «Lenksäule brach», was zu seinem frühen Ende führte. Er belegte den «182. und letzten Platz in der Kundenzufriedenheitsstatistik» des JD Power Instituts.

Der Tata Nano (2008-2018) sah sich erheblichen «Qualitätsbedenken» und «Sicherheitswahrnehmungen» gegenüber, einschliesslich einer «Null-Sterne-Bewertung für den Erwachsenenschutz». Der Chevrolet Citation (1980-1985) erlebte trotz eines anfänglich starken Verkaufsstarts schnell zahlreiche Rückrufe, die sein Image erheblich beschädigten und das Verbrauchervertrauen untergruben.
Marktinkompatibilität & Preisstrategie
Der VW Phaeton (2002-2016) ist ein technologisch fortschrittliches Luxusauto. Er scheiterte jedoch am «VW-Logo selbst», das Prestige für sein Segment vermissen liess und dafür sorgte, dass er als «aufgeblasener Passat» wahrgenommen wurde.

Der Chrysler TC by Maserati (1989-1991) wurde als «überteuert und das Geld nicht wert» angesehen. Er bot eine unterdurchschnittliche Leistung und eine Ähnlichkeit mit dem viel günstigeren Chrysler LeBaron, mit dem er viele Komponenten teilte.

Der Cadillac Allanté (1987-1993), der mit dem Mercedes-Benz SL konkurrieren sollte, scheiterte an seinem Preis und der schwachen Leistung.

Insbesondere als ein neu gestalteter, überlegener Mercedes SL auf den Markt kam.
Unterdurchschnittliche Leistung & Fahrerlebnis
Der DeLorean DMC-12 (1981-1983) war mit einem mittelmässigen 130-PS-PRV-V6-Motor ausgestattet, der die «hohen Erwartungen, die durch sein futuristisches Aussehen geweckt wurden, nicht erfüllte». Er war schlichtweg nicht schnell genug für ein Sport-/GT-Auto in dieser Preiskategorie.

Der Pontiac Fiero (1984-1988) litt unter einem enttäuschenden Output von weniger als 100 PS seines einzigen Motors, des Iron Duke 4-Zylinders. Hinzu kamen das Fehlen einer Servolenkung sowie problematische Bremsen, was das Fahrerlebnis beeinträchtigte.

Das Nissan Murano CrossCabriolet (2011-2014) wurde trotz seines 265 PS starken VQ-Motors als langsam und behäbig beschrieben. Das Fahrverhalten als schwankend wahrgenommen, vor allem durch sein hohes Leergewicht verursacht.