Aus Müll mach Brennstoff: Anlage von Hyundai sorgt für Aufsehen
Wasserstoff gilt als Treibstoff der Zukunft – jedoch nur, wenn er grün produziert wird. Dafür hat Hyundai eine innovative Müllverwertungsanlage entwickelt.
Die offizielle Mitteilung auf der Webseite der Hyundai Motor Group klingt, als sei man sich des Erfolges sicher: Mit dem sogenannten HTWO Grid möchte man den Übergang zur Mobilität auf Basis von Wasserstoff beschleunigen.
Und die Technologie steht schon bereit: Mittels Elektrolyse soll aus Müll und nicht recycelbaren Kunststoffen Wasserstoff werden. Damit hätte man eine vielversprechende Lösung, den begehrten Treibstoff kosteneffizient und umweltfreundlich zu produzieren.
Geplant ist bei Hyundai, jährlich rund 30'000 Tonnen grünen Wasserstoff herzustellen. So wäre der südkoreanische Hersteller der grösste Produzent von umweltverträglichem Wasserstoff weltweit.
Müll zu Wasserstoff: Die Hintergründe
Wie das Ganze funktioniert: Mikroorganismen zersetzen organische Materialien wie Lebensmittel- und Klärschlamm durch anaerobe Verdauung, was Biogas erzeugt. Dieses kann dann weiterverarbeitet und zu Wasserstoff verfeinert werden.
Bereits jetzt ist eine solche Anlage in Chungju City, Südkorea, in Betrieb. Sie produziert täglich über 450 Kilogramm Wasserstoff aus 60 Tonnen Lebensmittelabfall.
Kunststoff zu Wasserstoff: Ein Modell für die Zukunft?
Der Umgang mit Kunststoffabfällen ist ein weltweites Problem. Die Materialien zerfallen in Mikroplastik und kontaminieren die Umwelt, nur etwa 9 Prozent der Kunststoffe werden recycelt.
Hyundai scheint aber auch hierfür eine Lösung parat zu haben: In einer zweiten innovativen Anlage wird nicht-recycelbarer Kunststoffschnipsel als Rohmaterial für die Produktion von hochreinem Wasserstoff eingesetzt.
Dieser Kunststoffabfall durchläuft eine Reihe von Verarbeitungsstufen, einschliesslich der Entfernung von Unreinheiten und des Schmelzens in einen flüssigen Zustand. Das daraus resultierende Gas wird zu hochreinem Wasserstoff veredelt.