Plant KIA eine neue EV-Fabrik in Thailand?

Mathias Breitzke
Mathias Breitzke

Am 01.04.2024 - 15:46

Der südostasiatische Markt ist wichtiger Impulsgeber für den weltweiten Absatz von EVs. KIA möchte um die Vorherrschaft mitmischen.

Kia EV9, Produktfoto
Der Kia EV9 ist bereits vollelektrisch. - Kia

Der koreanische Autohersteller Kia bereitet sich darauf vor, den Markt für Elektroautos zu erobern. Mit Plänen für eine neue Produktionsstätte in Thailand könnte das Unternehmen seine Position als früher Marktführer bei erschwinglichen Elektroautos behaupten.

Mit einem neuen Logo und Design hat Kia seine Marke bereits neu positioniert, um den Übergang zur Elektrifizierung zu schaffen. Erste Erfolge sind mit dem dreireihigen Elektro-SUV EV9 zu verzeichnen.

Aber Kia hat noch grössere (oder besser gesagt kleinere und billigere) Pläne. Im Oktober stellte Kia auf seinem ersten EV Day eine neue Reihe von Elektrofahrzeugen vor.

KIAs breites Angebotsspektrum

Darunter das Modell EV5, ein direkter Konkurrent des Volvo EX30, dessen Einstiegspreis bei 35'000 Dollar liegen wird. Zwei weitere Fahrzeuge wurden auf der Veranstaltung vorgestellt – die Modelle EV3 und EV4.

Das Modell EV3 ist ein kompakteres Crossover-Fahrzeug, während das Modell EV4 als innovatives Limousinenmodell vorgestellt wurde. Diese Modelle sind Teil des KIA-Plans, eine breite Palette von Elektrofahrzeugen mit Preisen zwischen 30'000 und 80'000 Dollar anzubieten.

Kia plant, diese preisgünstigen Elektrofahrzeuge auch in Überseemärkten wie Thailand anzubieten, wo traditionell etablierte Autohersteller wie Toyota den Markt dominieren. Die Agentur Reuters berichtete jüngst, dass Kia derzeit Gespräche über den Bau einer Fabrik für Elektroautos in Thailand führe.

Südostasiens grüner Zukunftsmarkt

Sollte es dazu kommen, könnte sich das Unternehmen einen frühen Vorsprung in dem südostasiatischen Königreich sichern. Als grösster Autohersteller und Autoxporteur Asiens erlebt Thailand derzeit einen Boom beim Verkauf von Elektroautos.

Dieser wird durch attraktive Anreize, Steuervergünstigungen und Massnahmen zur Förderung der heimischen Produktion angeheizt. Bis 2030 sollen 30 Prozent aller im Land produzierten Fahrzeuge elektrisch angetrieben werden.

Kia in Thailand
Kia will nach Thailand. - Keystone

In Ländern wie Indonesien, Thailand, Vietnam und Malaysia gibt es zunehmend Investitionen und politische Unterstützung für grüne Technologien. Diese Länder erkennen die wirtschaftlichen Vorteile einer grünen Transformation, einschliesslich der Schaffung von Arbeitsplätzen und der Reduzierung von Importabhängigkeiten.

KIA-Konkurrenz schläft nicht

Auch Tesla führt derzeit Gespräche mit den thailändischen Behörden über eine neue Produktionsstätte. Und obwohl etablierte Marken wie Toyota und Honda lange Zeit den Markt dominierten, investieren auch chinesische Autohersteller massiv.

BYD, der weltweit führende Hersteller von Elektrofahrzeugen, war im vergangenen Jahr die meistverkaufte Elektroautomarke in Thailand. Das Unternehmen plant, noch in diesem Jahr mit der Produktion in seiner ersten Fabrik zu beginnen.

BYD Autowerk
BYD auf Expansionskurs: Das erste Autowerk in Europa wird gebaut. - BYD

Die Zukunft der E-Mobilität in Südostasien sieht vielversprechend aus, angetrieben durch eine wachsende Akzeptanz von Elektrofahrzeugen, unterstützende Regierungspolitiken und Infrastruktur. Trotz aller Herausforderungen deuten die Trends darauf hin, dass Südostasien eine führende Rolle in der globalen E-Mobilitätsbewegung spielen wird.

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