BMW M im Wandel: Von puristischer Fahrfreude zur e-Zukunft
Seit über 50 Jahren steht der Buchstabe «M» bei BMW für rennsportnahe Performance und pure Emotionen auf der Strasse. Doch wie geht es weiter?

Die BMW M GmbH ist die sportliche Speerspitze der Marke BMW. Ihre Geschichte begann 1972 als Abteilung für den Motorsport.
Ursprünglich für den Rennsport gegründet, entwickelte sie bald auch Strassenfahrzeuge. Heute verkörpern die M-Modelle die leistungsstärksten Versionen ihrer Baureihen.

Sie verbinden überragende Fahrdynamik mit uneingeschränkter Alltagstauglichkeit.
Die Anfänge im Motorsport
BMW gründete 1972 die BMW Motorsport GmbH in München, mit dem Ziel, die Motorsportaktivitäten des Unternehmens effektiv zu bündeln.

Jochen Neerpasch übernahm als erster Geschäftsführer die Leitung. Das Team feierte schnell grosse Erfolge in diversen Rennserien.
In dieser Zeit entstand das ikonische Logo mit den drei Streifen. Die Farben symbolisierten die Kooperation mit Partnern und den Rennsport.
Der erste M für die Strasse: Der BMW M1
Der legendäre BMW M1 debütierte im Jahr 1978. Er war das erste eigenständig entwickelte Fahrzeug der Motorsport GmbH.

Ein Mittelmotor und ein flaches Keilform-Design prägten sein Aussehen. Sein Sechszylindermotor mit der Kennung M88 leistete 277 PS.
Dieses Triebwerk bildete die technische Basis für spätere M Motoren. Der M1 entstand als Homologationsmodell für den Rennsporteinsatz.
Die Geburtsstunde von M3 und M5
Der erste BMW M5 der Baureihe E28 erschien 1985. Er kombinierte eine unauffällige Limousinen-Karosserie mit dem M1-Motor.

Damit begründete er das Segment der Hochleistungslimousinen. Schon ein Jahr später folgte der erste BMW M3 der Baureihe E30, der zum Kindheitstraum vieler heutiger Autofans wurde.
Der E30 M3 dominierte als Homologationsmodell den Tourenwagensport. Sein hochdrehender Vierzylindermotor war ein wesentliches Merkmal.
Weiterentwicklung in den 90er-Jahren
Die zweite M5 Generation (E34) kam 1988 auf den Markt. Sie bot mehr Leistung und erstmals auch eine Touring-Variante.

Der M3 (E36) folgte 1992 mit einem potenten Reihensechszylinder. Diesen M3 bot BMW als Coupé, Limousine und Cabrio an.
BMW führte zudem das M Roadster und M Coupé auf Z3-Basis ein. Diese Modelle boten puristischen Fahrspass in einem kompakten Format.
Das neue Jahrtausend und V8-Power
Der dritte M3 (E46) gilt heute als eine wahre Designikone. Sein hochdrehender Reihensechszylinder-Saugmotor ist legendär.
Der M5 (E39) erhielt ab 1998 einen kraftvollen V8-Motor. Er durchbrach als erster M5 die Marke von 400 PS Leistung.
Mit dem M3 CSL (E46) entstand eine kompromisslose Leichtbauversion. Dieses Modell zeigte eindrucksvoll die konsequente Ausrichtung auf maximale Performance.
V10-Motoren und neue Segmente
Der M5 (E60) und M6 (E63) beeindruckten mit einem V10-Triebwerk. Dieses Aggregat war direkt aus der Formel 1 abgeleitet und gab zahlungskräftigen Käufern die Chance, waschechtes Rennsportfeeling im Alltag zu erleben.
Es leistete 507 PS und erreichte Drehzahlen über 8.000 U/min. Auch der M3 der Generation E9x erhielt erstmals einen V8-Motor.

Mit dem X5 M und X6 M stieg BMW M ins SUV-Segment ein. Sie verbanden die typische M-Performance mit hoher Praktikabilität.
Turboaufladung und Effizienz
Die M GmbH setzte fortan auf die Turboaufladung ihrer Motoren. Der M5 der Baureihe F10 nutzte ab 2011 einen V8-Biturbo.
Dieser bot ein höheres Drehmoment und eine verbesserte Effizienz. M3 (F80) und M4 (F82) wechselten auf einen aufgeladenen Reihensechszylinder.
Als kompaktes Einstiegsmodell wurde der BMW M2 (F87) eingeführt. Er entwickelte sich schnell zu einem absoluten Liebling der Fans.
Heutige Generation und Elektrifizierung
Die aktuellen Modelle M3 (G80) und M4 (G82) polarisieren durch ihr Design. Sie bieten erstmals optional einen Allradantrieb namens M xDrive.
Der M5 CS (F90) ist mit 635 PS das bisher leistungsstärkste und schnellste M Serienmodell. BMW M stellt sich zudem der Herausforderung der Elektrifizierung.
Der BMW i4 M50 war das erste rein elektrische M Performance Automobil. Der BMW XM ist das erste eigenständige M Modell seit dem M1.
Weitere M Modelle im Überblick
Den M8 gibt es als Coupé, Gran Coupé und als Cabriolet. Er stellt die Spitze von Luxus und Leistungsfähigkeit dar.
Der aktuelle M2 (G87) führt die Tradition kompakter Sportwagen fort. X3 M und X4 M bieten Höchstleistung in der mittleren SUV-Klasse.
Sogenannte M-Performance-Modelle schliessen die Lücke zu den AG-Modellen. Sie bieten einen sportlichen Charakter bei voller Alltagstauglichkeit.
Technische Merkmale und Trivia
Hochdrehzahlkonzepte waren lange ein Markenzeichen der M-Motoren. Einzeldrosselklappenanlagen sorgten für ein spontanes Ansprechverhalten.
Das M-Differenzial sichert unter allen Bedingungen beste Traktion. Alle M-Modelle werden intensiv auf der Nürburgring-Nordschleife erprobt.
Der Buchstabe «M» steht ganz offiziell für «Motorsport». Viele klassische M-Modelle sind heute begehrte Sammlerstücke.