RAV4: Toyotas vergessener SUV-Klassiker
Der ab 1994 vom Band gelaufene Toyota RAV4 setzte den Grundstein für die noch heute erfolgreiche Modellreihe. Wie schlägt sich der SUV-Opa heute?
Der Blick auf den Gebrauchtwagenmarkt zeigt, dass die erste Version des RAV4 nicht besonders gefragt ist. Zu Unrecht jedoch, wie wir finden, denn der Toyota ist ein robuster und verlässlicher Wegbegleiter.
Das lässt sich allein an den hohen Laufleistungen erkennen, die gebrauchte Modelle aufweisen. Selbst Exemplare mit mehr als 300'000 km auf dem Tacho werden in technisch einwandfreien Zustand angeboten.
Die Preise sind aufgrund der geringen Nachfrage entsprechend niedrig: Bereits ab etwas mehr als 3’000 Schweizer Franken ist der Toyota RAV4 von 1994 zu haben.
Eine Maschine, fast für die Ewigkeit gebaut
Den Motor des Toyotas darf man ohne Übertreibung als eine Bastion technischer Zuverlässigkeit bezeichnen. Es scheint, als hätte sich der RAV 4 diese Zuverlässigkeit bei der verwandten Offroad-Legende Toyota Land Cruiser abgeschaut.
Wenn auch nicht ganz unzerstörbar, so sind Motor und Getriebe für Ihre Anspruchslosigkeit bekannt, nur den Ölservice und das Filterwechseln sollten Sie nicht vernachlässigen. Die Modelle aus dem ersten Baujahr hatten bisweilen mit Schwierigkeiten im Getriebe zu kämpfen.
Konkret ging es hier um Probleme im fünften Gang. Diese lassen sich jedoch, sofern noch nicht geschehen, mit einem Reparatursatz für wenige hundert Schweizer Franken dauerhaft beheben.
Die versteckten Tücken eines alternden SUV-Pioniers
Designtechnisch waren die Kunststoffverkleidungen des Toyota RAV4 vor 30 Jahren die neueste Mode. Allerdings handelte es sich dabei eher um Fast Fashion, denn der Hersteller machte die Rechnung ohne den Zahn der Zeit:
Eines der grössten Probleme des SUVs ist die Korrosion unter und entlang dieser Kunststoffteile. Besonders betroffen sind die Radläufe und die Einstiege.
Wenn Sie sich nach einem gebrauchten RAV4 der ersten Generation umsehen, gilt daher: Inspizieren Sie den Zustand der Blechteile unterhalb der Verkleidungen genau.
Ersatzteiljagd mit Happy End?
Auch wenn viele Jahre seit seiner Markteinführung vergangen sind: Für den Toyota RAV4 sind noch immer ausreichend Ersatzteile erhältlich – zumindest wenn es um technische Komponenten geht.
Ein Vorteil ist zudem, dass zahlreiche Antriebsteile baugleich mit dem Toyota Carina aus ähnlichen Baujahren sind. Beim Nachlackieren von Karosserieteilen wird es hingegen schwierig.
In der Regel müssen sie sich dann an einen Spezialanbieter wenden, der die Farbe nach originalen Farbcodes anmischt. Unser Fazit: Wer nach einem zuverlässigen Alltags-SUV, der auch den ein oder anderen Feldweg mitmacht, liegt mit einem gut erhaltenen Toyota RAV4 der ersten Version richtig.