Neue US-Regeln bremsen die Elektrowende – Folgen für die Schweiz?
Die US-Behörde NHTSA will die Verbrauchsvorgaben drastisch lockern. Das könnte die weltweite Modellpolitik der Konzerne verändern.

In den USA justiert die Verkehrsbehörde NHTSA die Stellschrauben für den Flottenverbrauch neu. Sie definiert, wie viel Treibstoff die Fahrzeugflotte eines Herstellers im Durchschnitt verbrauchen darf.

Da US-Vorgaben oft die globale Entwicklungsrichtung der Konzerne bestimmen, lohnt sich ein Blick auf die neusten Pläne aus Washington auch für uns.
Der Kern des neuen Vorschlags
Die US-Behörde hat am 5. Dezember 2025 die «SAFE Vehicles Rule III» veröffentlicht. Im Zentrum stehen die Verbrauchsvorgaben bis zum Jahr 2031.
Die Beamten wollen die unter der Vorgängerregierung verschärften Ziele spürbar lockern und den Herstellern mehr Spielraum bei konventionellen Antrieben lassen.
Damit reagiert die Politik auf den zuletzt stockenden Absatz reiner Elektrofahrzeuge in den USA.
Ende des Zertifikate-Handels
Ein brisantes Detail ist die geplante Reform des «Credit Trading Systems». Bisher konnten Hersteller CO₂-Guthaben untereinander handeln – wer viele «Stromer» verkaufte (wie Tesla), verkaufte Punkte an Hersteller von Pick-ups.

Der neue Vorschlag sieht nun jedoch vor, diesen Handel zwischen den Herstellern einzuschränken oder ganz abzuschaffen. Das zwingt jeden Autobauer dazu, die (nun lockereren) Ziele aus eigener Kraft zu erreichen, statt sich bei der Konkurrenz freizukaufen.
Auswirkungen auf den Schweizer Markt
Was bedeuten US-Gesetze für Schweizer Autokäufer? Die Antwort liegt in der globalen Plattformstrategie.
Wenn der regulatorische Druck zur Elektrifizierung in Amerika sinkt, könnten Konzerne ihre Investitionen in neue E-Plattformen zurückfahren. Zwar gelten in der Schweiz weiterhin strenge CO₂-Sanktionen, die «Benzinschlucker» künstlich verteuern.
Doch wenn die grossen US-Hersteller das Angebot an Elektro-Modellen für den Weltmarkt verknappen, dürfte sich auch hierzulande die Auswahl im Showroom verändern. Womöglich hin zu weniger, dafür aber teureren E-Fahrzeugen und einer langlebigeren Verbrenner-Flotte.














