124er-Baureihe: Mercedes' Sternstunde der Mittelklasse vor 40 Jahren
1984 präsentierte Mercedes-Benz die Baureihe 124, die Massstäbe in Sicherheit und Komfort setzte und zum Inbegriff deutscher Ingenieurskunst wurde.
Stellen Sie sich vor, es ist 1984. Die Neue Deutsche Welle ebbt ab, Nena fragt sich, ob es wirklich 99 Luftballons waren, und in Stuttgart tüftelt Mercedes an einem Auto, das Geschichte schreiben sollte.
Die Rede ist von der Baureihe 124. Das Modell sollte sich in den nächsten Jahren zum Synonym für Qualität und Langlebigkeit hocharbeiten.
Die Entwicklung der 124er-Baureihe begann Ende der 1970er Jahre. Damals hatten die Ingenieure von Mercedes-Benz die Aufgabe, einen Nachfolger für die beliebte, aber in die Jahre gekommene Baureihe 123 zu entwickeln.
Ein Stern geht auf: Die Premiere der 124er-Baureihe
Das Ziel war klar: ein Auto zu schaffen, das in puncto Sicherheit, Komfort und Fahrdynamik neue Massstäbe setzen würde. Nach Jahren intensiver Entwicklungsarbeit war es im November 1984 endlich soweit:
Die ersten Modelle der 124er-Baureihe wurden der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Echo war überwältigend.
Die Fachpresse lobte das elegante Design, die hochwertige Verarbeitung und die fortschrittliche Technik. Die Kunden standen Schlange, um einen der begehrten Mercedes zu ergattern.
Innovationen, die begeisterten
Die 124er-Baureihe war ein wahres Feuerwerk an Innovationen. So verfügte sie beispielsweise über eine aerodynamisch optimierte Karosserie, die nicht nur für einen niedrigen Luftwiderstand sorgte, sondern auch das Fahrgeräusch reduzierte.
Eine weitere Besonderheit war die aufwendige Sicherheitsausstattung, die unter anderem Airbags, ABS und Gurtstraffer umfasste. Auch unter der Haube gab es Neuerungen.
So kamen erstmals Motoren mit Vierventiltechnik zum Einsatz, die für mehr Leistung und Effizienz sorgten. Besonders beeindruckend war der 500 E, ein Wolf im Schafspelz, der in Zusammenarbeit mit Porsche entwickelt wurde und mit seinem 326 PS starken V8-Motor für atemberaubende Fahrleistungen sorgte.
Licht und Schatten
Natürlich war auch die 124er-Baureihe nicht frei von Schwächen: So bemängelten einige Kritiker das hohe Gewicht, das sich negativ auf den Verbrauch auswirkte. Auch die Rostanfälligkeit, insbesondere bei frühen Modellen, war ein Thema.
Doch trotz dieser Makel blieb die 124er-Baureihe ein Verkaufsschlager. Bis zum Produktionsende im Jahr 1997 wurden über 2,7 Millionen Fahrzeuge gebaut, das spricht für sich.
Bis heute hat die 124er-Baureihe eine treue Fangemeinde. Viele Enthusiasten schätzen die robusten Mercedes als Youngtimer oder Oldtimer und pflegen sie liebevoll.