30 Prozent plus: E-Autos bei Schweizern immer beliebter
Vollstromer sind im Aufwind. Doch was müssen wir im Vergleich zum Verbrenner beachten? Hier sind 6-wertvolle Tipps im Umgang mit E-Autos im Alltag.
Im Jahr 2023 wurden bei uns insgesamt 356'538 Motorfahrzeuge (ohne Motorfahrräder) als neu zugelassen – davon 52'929 als reine Elektrofahrzeuge. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg um 30,7 % und das Verhältnis zwischen Verbrenner und Vollektro beträgt somit in etwa 2 zu 1.
Das Strassenbild zwischen Genf und Graubünden wird sich in den nächsten Jahren also weiterhin verändern. Die Ästhetik der Autos, die Geräuschkulisse und der Ausbau der Ladeinfrastruktur sind ein gutes Beispiel.
Doch ein neues Antriebskonzept bedeutet auch neue Nutzungsanforderungen. Im Folgenden zeigen wir Ihnen, worauf Sie beim Betrieb eines Vollelektroautos besser achten sollten.
1. Akku niemals voll entladen
Vermeiden Sie die vollständige Entleerung des Akkus, da dies zu einer instabilen Chemie innerhalb der Zellen führen kann. So werden die Leistungsfähigkeit und Lebensdauer Ihrer Batterie beeinträchtigt.
Die Lithium-Ionen-Technologie, auf der Elektrofahrzeugbatterien basieren, ist ähnlich der in Ihren Mobiltelefonen und Laptops.
Moderne Elektroautos sind zwar mit Batteriemanagementsystemen (BMS) ausgestattet, die verhindern, dass die Batterie vollständig entladen wird. Dennoch empfehlen wir Ihnen, den Akkustand nicht regelmässig unter einen kritischen Punkt sinken zu lassen.
2. Regelmässiges Schnellladen richtig einschätzen
Nach Meinung einiger Fachexperten schadet das Schnellladen einer Batterie und wir sollten weiterhin zum «langsamen Laden» greifen. Inwieweit sich häufiges Schnelladen tatsächlich auf die Ladekapazität der Batterie auswirkt, wurde in einer US-Studie untersucht.
In dieser aktuellen Studie der US-Firma Recurrent wurden 12'500 Teslas auf die Auswirkungen von permanentem Schnellladen untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass das BMS des Herstellers die Batterie schon heute wirksam vor Schäden schützt.
Ein Risiko für irreparable Schäden besteht jedoch bei Überhitzung, wenn die Batterie nicht vorkonditioniert wird. Bei Tesla erfolgt diese Vorkonditionierung in etwa bei der Auswahl einer Schnellladestation über die Bord-Navigation. Sie sollten daher immer abwägen, ob Sie unbedingt Schnellladen müssen und auch können.
3. Extreme Temperaturen vermeiden
Bei sehr niedrigen Temperaturen kann Ihre Batterie die Kapazität vorübergehend verlieren, während extreme Hitze zu einer dauerhaften Schädigung führen kann.
Zwar verfügen moderne Elektroautos auch über thermische Managementsysteme, um die Batterietemperatur zu regulieren. Dennoch raten wir Ihnen dazu, extreme Temperaturen so weit wie möglich zu vermeiden.
4. Regelmässige Wartung durchführen
Auch wenn Elektroautos weniger bewegliche Teile als Verbrennungsmotoren haben und daher theoretisch weniger wartungsintensiv sind, ist es trotzdem wichtig, dass Sie regelmässig Inspektionen durchführen.
Denn nur so können Sie sicherstellen, dass die elektrischen Systeme, die Software und die Batterie ordnungsgemäss funktionieren.
5. Vermeiden Sie eine aggressive Fahrweise
Wenn Sie den Energieverbrauch und die Reichweite optimieren wollen, ist es besser, wenn Sie eine sanfte Fahrweise wählen. Auch auf die Lebensdauer aller Systemkomponenten hat das eine positive Wirkung.
Die Verlockung ist gross, beim Tesla Model S Platin oder bei Fahrwerten wie in der Formel 1, zuzuschlagen. Aber Sie sollten ein gutes Mittelmass finden, um die tollen Fahrleistungen nicht durch minimale Reichweite und Lebensdauer der Batterie zu relativieren.
6. Achtung beim Abschleppen
Die Frage, ob ein Elektroauto abgeschleppt werden kann, lässt sich mit einem klaren JEIN beantworten. Sie sollten zunächst immer die Hersteller-Richtlinien heranziehen und bewerten.
Die meisten Hersteller empfehlen, das Fahrzeug auf einem Abschleppwagen zu transportieren, statt es auf den Rädern zu ziehen. Besonders wenn es über längere Strecken transportiert werden muss.
Das liegt daran, dass das Ziehen eines Elektroautos mit angetriebenen Rädern auf der Strasse die Antriebsstränge beschädigen kann. Vor allem, wenn das Fahrzeug nicht in einem speziellen Abschleppmodus ist, sofern dieser überhaupt vorhanden ist.