Chinesischer Autogigant BYD plant erstes Autowerk in Europa

Axel Linther
Axel Linther

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Im Ungarischen Szeged baut BYD seine europäische Fertigungsanlage. In zwei Jahren werden wohl die ersten EVs vom Band rollen.

BYD baut seine erste europäische Fabrik. Batteriebetriebene Autos wie der BYD Seal werden dann auch in Ungarn produziert.
BYD baut seine erste europäische Fabrik. Batteriebetriebene Autos wie der BYD Seal werden dann auch in Ungarn produziert. - BYD

In einer bahnbrechenden Ankündigung hat der chinesische Autohersteller BYD seine Pläne zur Errichtung seiner ersten europäischen Produktionsstätte für Personenkraftwagen offengelegt. Die Wahl fiel auf die malerische Stadt Szeged in Ungarn, wie das Unternehmen kürzlich über WeChat bekannt gab.

Diese hochmoderne Anlage wird sich auf die Herstellung von New Energy Vehicles (NEVs) konzentrieren. Ein Sammelbegriff, den China für vollelektrische Fahrzeuge (BEVs) und Plug-in-Hybride (PHEVs) verwendet.

Ein Meilenstein für Arbeitsplätze und Elektromobilität

Bis zu mehrere tausend Arbeitsstellen sollen durch den schrittweisen Aufbau der Fertigungsanlage entstehen.

Insiderinformationen zufolge soll diese Fabrik eine jährliche Produktion im sechsstelligen Bereich erreichen und somit über 100‘000 Elektrofahrzeuge pro Jahr vom Band rollen lassen. Der Bau dieser gigantischen Einrichtung dürfte etwa zwei Jahre dauern.

BYD auf Expansionskurs: Das erste Autowerk in Europa wird gebaut.
BYD auf Expansionskurs: Das erste Autowerk in Europa wird gebaut. - BYD

Mit diesem Schritt betritt BYD als erste chinesische EV-Marke den europäischen Markt mit einer eigenen Produktionsstätte. Andere Marken wie Polestar, welche unter dem Dach des chinesischen Automobilgiganten Geely Group agieren, produzieren ihre Fahrzeuge weiterhin in China und importieren sie nach Europa.

Ungarns Aufstieg zum EV-Herstellungszentrum

Ungarn scheint sich immer mehr als bevorzugter Standort für chinesische Elektroautohersteller zu etablieren. Neben BYD haben bereits andere namhafte Unternehmen wie Nio, Xpeng, Great Wall Motors und MG ihre Präsenz in Europa ausgebaut, wobei jedoch alle ihre Fahrzeuge importiert werden.

Neben der geplanten Autoproduktion hat BYD bereits eine Busfabrik in Komárom nahe der slowakischen Grenze. Zudem plant CATL den Bau einer 100 GWh-Fabrik in Debrecen, Ungarn, mit einer Investition von 6,5 Milliarden Franken.

Sunwoda Electronic hat ebenfalls Pläne angekündigt, eine Fabrik zur Herstellung von Batteriepaketen für Elektroautos im Land zu errichten.

BYDs ehrgeizige Ziele auf dem europäischen Markt

Laut Michael Shu, dem europäischen CEO von BYD, strebt das Unternehmen an, bis 2030 einen Marktanteil von 10 % am europäischen EV-Markt zu erreichen. Damit möchte es zum grössten Verkäufer von Elektrofahrzeugen in der Region aufsteigen.

Bekannt für seine hypermoderne Technik – innen und aussen: BYD.
Bekannt für seine hypermoderne Technik – innen und aussen: BYD. - BYD

Bereits seit seiner Ankündigung auf der Pariser Autoshow 2022 ist BYD stark expandiert und mittlerweile in 19 europäischen Ländern vertreten. Mit Ungarn wurde erstmals ein osteuropäisches Land Teil dieser Expansion.

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