Mercedes macht Schluss mit dem «Elektro-Ei»-Design

Axel Linther
Axel Linther

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Statt «Elektro-Eiern» und verwirrender Nomenklatur will Mercedes jetzt einen Strategiewechsel bei seinen E-Fahrzeugen vollziehen.

Die Bezeichnung Mercedes-EQ EQS 450, so der eigentlich offizielle Name, klingt nicht nur holprig, auch das Design gefällt nicht allen Kunden.
Die Bezeichnung Mercedes-EQ EQS 450, so der eigentlich offizielle Name, klingt nicht nur holprig, auch das Design gefällt nicht allen Kunden. - Mercedes-EQ

Es ist eine Zeit des Wandels bei Mercedes-Benz. Die renommierte Automarke plant, ihre bisherige Designstrategie und Nomenklatur für die Elektrofahrzeuge grundlegend zu überdenken.

Dieser mutige Schritt resultiert aus dem gemischten Feedback der treuen Kundenbasis auf die aktuelle Formensprache der Fahrzeuge.

Technische Perfektion ist nicht immer ein ästhetischer Gewinn

Denn trotz seiner beeindruckenden aerodynamischen Eigenschaften – der Luftwiderstandsbeiwert beträgt nur rekordverdächtige 0,20 – hat etwa das eiförmige EQS-Design nicht alle Anhänger der Marke begeistert.

Mit dem Concept CLA gehen die Stuttgarter wieder zurück zu konventioneller Formensprache.
Mit dem Concept CLA gehen die Stuttgarter wieder zurück zu konventioneller Formensprache. - Mercedes-EQ

Christoph Starzynski, Chefentwickler bei Mercedes, bestätigte die Bereitschaft des Unternehmens, den Wünschen seiner Kundschaft entgegenzukommen. Es soll wieder mehr Augenmerk auf eine klassischere Ästhetik gelegt werden.

Auf Wiedersehen «EQ»: Namensänderung bereits im Gange

Neben dem Design wird auch die Typbezeichnung der elektrifizierten Modelle einer Revision unterzogen. Bisher tragen Modelle wie EQE, EQS oder EQC noch das «EQ»-Branding – doch das wird sich ändern.

Selbst überteure Luxusmodelle wie der Maybach EQS 680 bleiben in China hinter den Verkaufserwartungen zurück.
Selbst überteure Luxusmodelle wie der Maybach EQS 680 bleiben in China hinter den Verkaufserwartungen zurück. - Mercedes-EQ

Starzynski erklärte, dass die zunehmende Elektrifizierung der Flotte den EQ-Zusatz überflüssig macht. Das erste Modell mit dem neuen Namen ist die elektrische G-Klasse, die noch im ersten Quartal auf den Markt kommt.

Lustig allerdings: Gerade die G-Klasse ist nicht als Stromer bekannt. Sie als erste nicht mit EQ zu bezeichnen, ist dann doch wieder verwirrend.

Die EQ-Marke: Ein gemischter Erfolg

Diese grundlegenden Strategieänderungen der Submarke Mercedes-EQ sind offiziell allerdings keine Reaktion auf schlechte Verkäufe. Insgesamt zeigt sich Mercedes-Benz zufrieden mit der Resonanz auf die Einführung der Stromer-Baureihen.

Besonders in Europa und den USA sind die elektrischen E- und S-Klassen bei Kunden beliebt, die Wert auf hohe Qualität legen. Anders in China: Hier gibt es noch Hürden.

Dennn im Reich der Mitte ist die Nachfrage nach den schwäbischen Luxus-Elektrofahrzeugen weit geringer als erwartet. Dennoch sieht Starzynski in den Leistungen der EQ-Marke insgesamt Grund zur Zuversicht.

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