China bremst Elektroauto-Boom trotz Exporterfolgen
China könnte den weltweiten Markt bald mit elektrischen Fahrzeugen fluten. Doch nicht überall findet man das gut – nicht einmal in China selbst.
Die Automobilindustrie in China hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt. Jüngst überholte das Land Japan und wurde zum weltweit grössten Autoexporteur. Die Chancen stehen gut, dass China diese Position behalten wird, da es gerade erst beginnt, neue Modelle auf dem europäischen Markt einzuführen.
Jedoch drohen Beamte in Peking nun damit, das Wachstum der heimischen Elektrofahrzeughersteller zu drosseln. Dies geht aus einem Bericht der Financial Times hervor.
«Energische Massnahmen» gegen «blinde» Projekte
Xin Guobin, stellvertretender Minister für Industrie und Informationstechnologie, äusserte sich kritisch zur aktuellen Situation. Laut Financial Times sieht er unzureichende Nachfrage nach weiteren neuen Produkten. Der Minister versprach deshalb entschlossene Massnahmen gegen den blinden Start neuer EV-Projekte durch lokale Behörden und Unternehmen.
Er fügte hinzu, dass ihm einiges an ungeregeltem Wettbewerbsverhalten zu Ohren gekommen sei. Der Minister rechnet wohl damit, dass den einheimischen Autoherstellern jedes Mittel recht ist, um Marktdominanz zu erlangen.
Westliche Autobauer zittern vor chinesischer Konkurrenz
Rund 5 Millionen Fahrzeuge wurden letztes Jahr aus China exportiert – angetrieben vor allem durch einen boomenden Importmarkt in Russland. Europa erhält gerade erst die ersten chinesischen Importe, aber dieser kleine Strom könnte sich bald zu einer Flut entwickeln.
Das versetzt westliche Autohersteller regelrecht in Angst und Schrecken. Die Europäische Kommission hat eine Untersuchung zu diesem Problem eingeleitet. Geklärt werden soll, ob chinesische Autohersteller staatliche Subventionen erhielten, die ihnen einen unlauteren Vorteil gegenüber europäischen Konkurrenten verschafft haben könnten.