Chinas Auto-Giganten unter EU-Lupe: Tesla und BMW bleiben verschont!
Die Kommission der EU vermutet, dass E-Autos in China von staatlichen Subventionen profitieren. Die Billig-Fahrzeuge vermiesen der Konkurrenz das Geschäft.
Die EU-Kommission nimmt die chinesische Automobilindustrie ins Visier. In den kommenden Wochen wird sie untersuchen, ob chinesische Autobauer einen unfairen Wettbewerbsvorteil gegenüber ihren europäischen Konkurrenten haben.
Besonders im Fokus stehen dabei BYD, Geely und SAIC. Interessanterweise scheinen jedoch nicht-chinesische Marken mit Produktionsstätten in China wie Tesla, Renault und BMW von dieser Untersuchung ausgenommen zu sein.
EU-Kommission startet Subventionsprüfung
Die Untersuchung wurde von der Europäischen Kommission selbst angestossen. Sie zielt darauf ab festzustellen, ob Elektroautos «Made in China» staatliche Subventionen erhalten, die ihnen beim Festlegen von Einzelhandelspreisen auf dem europäischen Markt einen wirtschaftlichen Vorteil gegenüber europäischen Marken verschaffen könnten.
Diese Prüfung begann im Oktober letzten Jahres und wird voraussichtlich etwas mehr als ein Jahr dauern. Chinesische Autobauer haben bereits Fragebögen der Kommission beantwortet.
Peking empört über EU-Untersuchung
Peking hat heftig auf die Untersuchung durch die EU reagiert. Obwohl einige europäische Autohersteller die Untersuchung unterstützen, sind andere. Darunter BMW, das mehrere Modelle in China produziert – weniger begeistert.
Reuters berichtet, dass der Verkauf von in China hergestellten Autos mittlerweile acht Prozent aller Fahrzeuge ausmacht, die in der EU verkauft werden. Diese Zahl könnte bis 2025 auf 15 Prozent ansteigen.
Ausserdem fürchten einige westliche Autohersteller, die Fahrzeuge nach China verkaufen, negative Reaktionen aus China.
Chinas Autobauer: Bedrohung oder Chance?
Der Chef von Stellantis warnte bereits letztes Jahr vor der Gefahr durch chinesische Autos für Europas Autohersteller. Einige chinesische Elektroautos wie das MG4 können im Schnitt 20 Prozent günstiger sein als vergleichbare Modelle aus Europa.
In einem geschickten Schachzug erwarb Stellantis jedoch im letzten Jahr einen Anteil von umgerechnet 1,4 Milliarden CHF am Unternehmen Leapmotor. Das Unternehmen verschaffte sich damit besseren Zugang zum chinesischen Markt und Leapmotor einen Weg auf den europäischen Markt.