Porsche-Batterie startete wohl Mega-Brand auf Frachtschiff
Im Februar 2022 ging das Frachtschiff Felicity Ace in Flammen auf und sank schliesslich in den Tiefen des Atlantiks. Nun könnte es ein Nachspiel für VW geben.
Bei dem spektakulären Vorfall, der rund um die Welt ging, wurden etwa 4000 Fahrzeuge vernichtet. Dabei handelte es sich hauptsächlich Neuwagen verschiedener Marken aus dem Volkswagen-Konzern.
Doch jetzt droht VW ein juristisches Nachspiel: Der deutsche Autoriese muss sich gleich mit zwei Klagen auseinandersetzen, bei denen grosse Summen auf dem Spiel stehen.
Lithium-Akku als Brandstifter?
Übereinstimmenden Medienberichten zufolge wurde der Volkswagen-Konzern aus folgendem Grund verklagt: Es besteht der Verdacht, dass das Feuer durch einen Defekt an einem Porsche entstanden sein könnte.
Analysen deuten darauf hin, dass ein Lithium-Ionen-Akku eines Fahrzeugs der Auslöser des verheerenden Brandes war. Wahrscheinlich ist, dass es sich bei dem unfreiwilligen Brandstifter um den elektrischen Supersportler «Taycan» handelt.
Ein Fahrzeug der Modelle Cayenne oder Panamera, die mit Plug-in-Hybrid-Antrieben verkauft werden, ist als Ursache aber ebenfalls nicht auszuschliessen. Viele der Fahrzeuge, die einen Gesamtwert von mehr als 135 Millionen Schweizer Franken hatten, waren speziell für Käufer konfiguriert und bereits verkauft.
Schiffsbetreiber klagt gegen Porsche
Eine der beiden Klagen wurde beim Gericht in Stuttgart eingereicht. Dort hat der Edelwagen-Hersteller Porsche, der seit 2021 zu Volkswagen gehört, seinen Unternehmenssitz.
Hinter dieser Klage steht, wenig überraschend, der Betreiber des Cargo-Schiffs Mitsui OSK Lines, der durch den Brand enorme Schäden erlitt. Mitkläger ist zudem die Allianz-Versicherung, die nun wohl für die Schäden aus der gesunkenen «Felicity Ace» den Kopf hinhalten muss.
Interessantes Detail: Die Klage wurde bereits vor über einem Jahr eingereicht, aber aufgrund von Gesprächen über die zweite Klage in Braunschweig bisher auf Eis gelegt. Weitere Gespräche zwischen den beteiligten Parteien sind nun für den laufen Monat März geplant.
Worum geht es bei der Klage genau?
Kern der in Stuttgart eingereichten Klage ist der Vorwurf, dass VW es unterlassen habe, die notwendigen Vorkehrungen für den sicheren Transport der Autos offenzulegen. Nur so konnte es laut der Kläger zu dem Schaden kommen.
Des Weiteren prangert die Anklage an, dass der Konzern entscheidende Informationen über die Risiken beim Transport von Elektroautos zurückhalte. Offen bleibt, ob VW in den andauernden Gesprächen eine Einigung erzielen kann, um die gerichtlichen Verfahren zu beenden.
Möglich wäre dies wohl nur mit einer beträchtlichen Schadensersatzzahlung. Mitsui OSK Lines und die Allianz lehnen derzeit Kommentare zu den Verfahren ab.