Software-Steuerung moderner Autos: Das Gehirn im Hintergrund
Automobilexperten betonen, dass Software das bedeutendste Element heutiger Fahrzeug ist. Angesichts kommender Entwicklungen überrascht diese Einschätzung nicht.
War im Golf 1 von digitaler Software keine Spur, fährt die aktuelle Generation keinen Meter mehr, ohne dass nicht diverse Softwarefunktionen im Spiel sind. Gleiches gilt für praktisch die Gesamtheit der aktuellen Modelle aller Hersteller, vielleicht mit Ausnahme der Tundra-Legende Lada Niva.
Digitale Technologie hat sich längst zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Autos entwickelt und hat frühere mechanische Steuerungsprozesse ersetzt. Das geht sogar so weit, dass das Lenkrad keine physische Verbindung mit der Lenkung mehr besitzt, wie beim Tesla Cybertruck.
Hier werfen wir einen kurzen Blick auf die Rolle von Software im modernen Automobil und zeigen, wo die Reise hingeht.
Softwarefunktionen sind Verkaufsargument
Marktforschungen hatten vor einigen Monaten Ergebnisse gebracht, die dann doch überraschend waren: Statistisch gesehen ist mittlerweile die Connectivity das wichtigste Kaufargument.
Sprachsteuerung, Streamingdienste und KI-Tools wie ChatGPT revolutionieren das Fahrerlebnis im Innenraum. Und Menschen sind bereit, dafür tief in die Tasche zu greifen.
Führende Marken und Konzerne wie Tesla, Stellantis oder Volkswagen arbeiten daher stetig an neuen Konzepten, um sich mit Connectivity und Infotainment im Cockpit von der Konkurrenz abzuheben.
Sicherheit zuerst – und mit Software
War eben davon die Rede, dass Software mechanische Funktionen ersetzt, so war diese Formulierung nicht ganz korrekt. Schliesslich hat sich intelligente Steuerungstechnik als Katalysator für Innovationen erwiesen, gerade bei der Fahrsicherheit.
Spurhalte-, Notbrems- oder Aufmerksamkeitsassistenten wären ohne das Zusammenspiel von präzisen Sensoren und hochentwickelter Software undenkbar. Die Advanced Driver Assistance Systems (ADAS) sind seit 2024 in der EU für Neuwagen sogar vorgeschrieben.
Zukünftig dürfen die Richtlinien noch strenger werden
Das vernetzte Auto ist bereits Realität
Moderne Autos sind nonstop online und senden Daten zur Auswertung an die Hersteller. Auch sogenannte Over-the-Air-Updates sind bei vielen Modellen bereits möglich.
Das hat den Vorteil, dass Fahrzeuge auch Jahre nach der Auslieferung relativ einfach «aufgefrischt» werden können. Durch vernetzte Software ist es sogar möglich, dass Autos im Strassenverkehr untereinander oder mit digitalen Elementen der Infrastruktur kommunizieren.
Vollautonomes Fahren als langfristiges Ziel der Softwareentwicklung
Dieser Aspekt gilt als wichtige Voraussetzung für das autonome Fahren. Schon heute ist autonomes Fahren der Level 2 und 3 auf Schweizer Strassen Teil des Alltags.
Für vollständig automatisiertes Fahren sind jedoch weitere Entwicklungsschritte in der Software und Anpassungen der Infrastruktur erforderlich. Auf die weiteren Software-Informationen darf man also gespannt sein.