Der Bugatti, der nie das Licht der Welt erblickte
In den heiligen Hallen von Bugatti wurde einst an einem Auto gearbeitet, das es nicht auf die Strasse schaffte. Hier erfahren Sie die Hintergründe zum Atlantic.
Ohne Übertreibung könnte man den Bugatti Atlantic als das Phantom der Supersportler bezeichnen. Über die Existenz des Fahrzeuges wissen bis heute nur wenige Bescheid.
Eigentlich sollte der Atlantic als Nachfolger des legendären Veyron auf den Markt kommen. Das Design war eine Hommage an den historischen Atlantic Type 57.
Doch es kam anders.
Bugatti Atlantic: Ein atemberaubender Entwurf
Nach dem Erfolg des Veyron strebte Bugatti danach, sein nächstes Modell noch eleganter zu gestalten. So entstand in den Entwurfstudios der Marke im Jahr 2015 die Idee zum Atlantic.
Vorgestellt auf dem «Pebble Beach Concours d'Elegance» präsentierte er sich als ultra-luxuriöser Grand Tourer. Der Twin-Turbo-V8-Motor wurde von vier Elektromotoren – jeweils einer pro Rad – unterstützt.
Doch trotz seiner neuartigen Spezifikationen hatte es der Sportwagen von Anfang an schwer. Denn: Die Pläne für das Modell kamen aus wirtschaftlicher Sicht zur Unzeit.
Ein Opfer von Umständen
Zu jener Zeit kämpfte Volkswagen, die damalige Muttergesellschaft von Bugatti, immer noch mit dem Abgasskandal. Auch die weltweite Finanzkrise von 2007/2008 hatte nach wie vor bedeutende Auswirkungen.
Letztlich ausschlaggebend für das Ende des Atlantic-Projekts war aber wohl Folgendes: Bugatti arbeitete gleichzeitig an diversen Entwürfen. Der Atlantic war also nur eines von zahlreichen Konzepten, die man zu dieser Zeit entwickelte.
Letztlich entschied sich der Supersportwagenhersteller gegen die Produktion des Atlantic und konzentrierte sich stattdessen auf ein anderes Projekt – den Chiron.
Der Chiron macht das Rennen
Dass der Atlantic nie das Licht der Welt erblickte, scheint verschmerzbar. Schliesslich bekamen Autofans weltweit mit dem 2016 vorgestellten Bugatti Chiron ein echtes Schmuckstück vorgesetzt.
In diversen Varianten blieb der Chiron mehr als acht Jahre lang brandaktuell – und unter den Millionären gefragt. Unter der Führung von Rimac, dem neuen Mutterkonzern von Bugatti, steht mit dem Tourbillon nun der Nachfolger des Chiron in den Startlöchern.