VW Bulli: Wie aus dem T1 ein ID.Buzz wurde

Maia Schmied
Maia Schmied

Der VW Bulli hat eine beispiellose Entwicklung hinter sich. Vom bescheidenen, aber kultigen T1 bis zum elektrischen ID. Buzz ...

VW T1 und ID.Buzz
Der VW T1 erhielt seinen Spitznamen «Bulli» vom Wort «Bus» und «Lieferwagen» und ist bis heute ein Synonym für den Kleinbus. - VW

Die VW Bulli Familie blickt auf eine beeindruckende Historie zurück und hat sich über Jahrzehnte hinweg zu einer wahren Ikone entwickelt. Vom ursprünglichen Nutzfahrzeug bis zum modernen Familienvan hat jede Generation ihre eigene Geschichte geschrieben.

Diese Fahrzeuge sind nicht nur Transporter, sondern stehen für Freiheit, Abenteuer und ein ganz besonderes Lebensgefühl. Die Historie der Bulli-Familie beginnt mit dem legendären T1. Im Jahr 1950 startete die Serienproduktion dieses ersten Modells, das schnell zum Symbol des Wirtschaftswunders wurde.

VW T1
Der Ur-»Bulli: Einige der frühesten T1-Modelle hatten geteilte Frontscheiben und eine charakteristische V-förmige Front. - Volkswagen

Seine charakteristische Front mit der geteilten Windschutzscheibe und dem grossen VW-Logo prägte das Bild einer ganzen Ära. Der T1 war als Kastenwagen, Pritschenwagen und Kleinbus erhältlich und legte den Grundstein für den weltweiten Erfolg.

T2: Evolution und verbesserter Komfort (1967-1979)

Der T2 löste den T1 im Jahr 1967 ab und brachte einige wichtige Neuerungen mit sich. Das Design wurde durch eine durchgehende Frontscheibe modernisiert, was die Sicht deutlich verbesserte. Technisch bot der T2 ein verbessertes Fahrwerk für mehr Komfort und sicherere Strassenlage.

VW T2
Der VW T2 Bulli löste den T1 ab und wurde 1967 eingeführt, mit einer durchgehenden Frontscheibe als auffälligstes Merkmal. - VW

Ein herausragendes Merkmal war die seitliche Schiebetür, die den Zugang zum Laderaum oder Passagierbereich erheblich erleichterte. Der Nutzwert des T2 stieg durch mehr Innenraum und Variabilität, was ihn für Familien und Gewerbetreibende noch attraktiver machte.

Er behielt jedoch den charmanten Heckmotor bei.

T3: Kantiger, grösser, alltagstauglicher (1979-1992)

Mit dem T3, der 1979 eingeführt wurde, erfolgte ein signifikanter Wandel im Design. Er präsentierte sich kantiger und funktionaler, bot aber immer noch den Heckmotor und Heckantrieb.

Innovationen waren optionale Dieselmotoren und die Einführung von Allradantrieb (Syncro) ab 1985, was die Geländetauglichkeit enorm verbesserte. Die Ausstattung wurde komfortabler, mit servo-unterstützter Lenkung und Klimaanlage als Optionen.

T3 Caravelle GL
1992 T3 Caravelle GL snycro: Dieser VW T3 kombinierte den luxuriösen Komfort der Caravelle GL Ausstattungslinie mit dem legendären Allradantrieb. - VW

Der Nutzwert erhöhte sich durch mehr Platz im Innenraum und eine robustere Bauweise, die ihn noch alltagstauglicher machte. Der T3 legte den Grundstein für die zunehmende Beliebtheit als Reisemobil.

T4: Revolution mit Frontantrieb (1990-2003)

Der T4 markierte 1990 eine Revolution, indem er auf Frontantrieb umgestellt wurde und den Motor vorne erhielt. Diese Veränderung schuf eine durchgehende Ladefläche und verbesserte den Fahrkomfort erheblich.

Das Design wurde aerodynamischer und moderner, mit einer flacheren Motorhaube. Innovative Ausstattungsmerkmale waren Airbags und ABS als Standards oder Optionen, was die Sicherheit deutlich erhöhte.

VW T4
Die Umstellung auf den Frontmotor im T4 ermöglichte einen deutlich tieferen und ebeneren Laderaumboden, was die Praxistauglichkeit erheblich verbesserte. - VW

Der Nutzwert profitierte enorm von der variableren Innenraumgestaltung und der Möglichkeit, den Laderaum einfacher zu nutzen. Der T4 war ein vielseitiges Fahrzeug, das als Transporter, Multivan und California Camper erhältlich war.

T5: Modernes Design und höhere Leistung (2003-2015)

Ab 2003 folgte der T5, der die Erfolgsgeschichte mit einem modernen Design und leistungsstärkeren Motoren fortsetzte. Das Design wurde runder und dynamischer, passend zum Zeitgeist.

T5 Multivan
Der T5 Multivan festigte seinen Ruf als komfortabler und variabler Reise- und Geschäftswagen, oft mit verschiebbaren Einzelsitzen und einem Tisch. - VW

Innovationen waren Common-Rail-Dieselmotoren und eine verbesserte Fahrwerksabstimmung, die die Strassenlage weiter optimierte. Die Ausstattung wurde luxuriöser, mit hochwertigeren Materialien und Infotainmentsystemen.

Der Nutzwert des T5 lag in seiner Vielseitigkeit und dem hohen Komfort, der ihn zu einem beliebten Fahrzeug für Familien und Businesskunden machte.

T6/T6.1: Evolution und Konnektivität (2015-2021)

Umfassende Facelifts in den Jahren 2009 und 2015 führten zur Umbenennung in T6 und später T6.1. Das Design wurde nur leicht angepasst, mit neuen Scheinwerfern und Kühlergrills.

Die Innovationen lagen vor allem in den modernen Assistenzsystemen wie adaptiver Geschwindigkeitsregelung und Notbremsassistent.

VW T6
Ein wichtiges Merkmal des T6 war die Einführung moderner Fahrerassistenzsysteme, darunter eine adaptive Fahrwerksregelung (DCC) und ein Umfeldbeobachtungssystem (Front Assist). - VW

Die Ausstattung wurde mit verbesserter Konnektivität und neuen Infotainmentsystemen erweitert, einschliesslich Apple CarPlay und Android Auto. Der Nutzwert profitierte von effizienteren Motoren und einer erhöhten Sicherheit, was den Bulli noch attraktiver für den Alltag machte.

T7 und ID. Buzz: Neue Ära (ab 2021)

Seit 2021 wird der T7 Multivan produziert, der auf dem Modularen Querbaukasten (MQB) basiert und eine neue Ära einläutet. Er zeichnet sich durch ein frisches Design, noch mehr Komfort und modernste Technologien aus. Innovationen sind Plug-in-Hybridantriebe und eine noch flexiblere Innenraumgestaltung.

VW T7 Multiva
Der VW T7 Multivan wurde 2021 eingeführt und stellt eine Abkehr von der bisherigen Transporter-Plattform dar, da er auf dem modularen Querbaukasten (MQB) des VW-Konzerns basiert. - VW

Gleichzeitig wurde der rein elektrische ID. Buzz eingeführt, der die Bulli-Tradition in die Elektromobilität überführt. Sein retrofuturistisches Design erinnert an den T1, kombiniert mit aktueller E-Antriebstechnologie.

Der Nutzwert des ID. Buzz liegt in seiner Emissionsfreiheit und dem grosszügigen Platzangebot, ideal für die urbane Mobilität und nachhaltiges Reisen.

VW ID.Buzz
Die Batterie des ID. Buzz kann an DC-Schnellladesäulen mit bis zu 170 kW geladen werden, was kurze Ladestopps für längere Reisen ermöglicht. - VW

Preis: T7 Multivan Liberty ab ca. 57'500 Franken

Preis: ID.Buzz Pure ab ca. 60'800 Franken

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