Wie 360-Grad-Kameras das Einparken erleichtern

Marvin Kahlenberg
Marvin Kahlenberg

Am 01.08.2024 - 15:21

Nie wieder an einem Laternenpfahl anecken oder die Alufelge am Bordstein verkratzen: Surround-View-Kameras machen tote Winkel beim Einparken obsolet.

Nissan, Around-View
Die Around-View im Nissan (rechts im Bildschirm auf der Mittelkonsole) dient als Einparkhilfe. - Nissan

360-Grad-Kameras haben sich in der Praxis als äusserst wirksame Einparkhilfen erwiesen. Die hochmodernen Systeme bieten Fahrern nicht nur einen Blick nach hinten, wie es bei herkömmlichen Rückfahrkameras der Fall ist.

Stattdessen wird auf dem Bildschirm im Innenraum eine vollständige Ansicht rund um das Fahrzeug angezeigt. Mit einer Vogelperspektive auf das Auto ermöglicht diese Technik selbst unsicheren Fahrern ein problemloses Manövrieren in enge Parklücken.

Rundumblick statt begrenztes Sichtfeld im Rückspiegel

Diese Kamerasysteme sind unter verschiedenen Bezeichnungen in aktuellen Neuwagen integriert. Hinter «360-Surround», «Bird's-eye view» oder «Multi-Around View» versteckt sich dieselbe Assistenzfunktion:

Audi, Werbefoto, Surround View
Das Manövrieren durch enge Parkhäuser in Schweizer Innenstädten wird mit der 360°-Ansicht leichter. - Audi

Eine nahtlose Rundumsicht, die beim Einparken entscheidende Vorteile bietet. Hierzu ist übrigens keineswegs eine 360-Grad-Kamera à la Google-Street-View-Auto auf dem Dach montiert.

Das Bild wird von den Perspektiven mehrerer Kameras an verschiedenen Stellen des Fahrzeugs zusammengesetzt. Mithilfe einer Software werden die Bildbereiche entzerrt, um dem Fahrer ein Sichtfeld mit den richtigen Proportionen zu liefern.

Herausforderungen bei der Einparkhilfe

Zur Wahrheit gehört allerdings, dass nicht jedes System gleich effektiv und intuitiv ist. Teilweise klagen Fahrer, dass die Augmented-Reality-Ansichten eher verwirren, als helfen.

Während traditionelle Rückfahrkameras oft den gesamten Bildschirm ausfüllen, bieten Surround-View-Kameras wegen der mittigen Positionierung des Fahrzeugs häufig begrenzte Sichtfelder.

Einige Automarken arbeiten jedoch bereits mit geteilten Bildschirmanzeigen, die neben der Rundumsicht auch Bordsteinkamera und Frontansicht zeigen. So sollen die Schwächen der 360-Grad-Perspektive ausgeglichen werden.

Der Königsweg: Sensorunterstützung

Besonders anwenderfreundlich sind Surround-View-Kamerasysteme, wenn sie durch präzise Parksensorik ergänzt werden. Die Signale der Näherungssensoren an Front-, Heck- und Seitenpartien des Fahrzeugs dienen, als zusätzliche Sicherheit beim Einparkvorgang. Zum Beispiel wenn sich Personen während des Einparkens auf das Auto zu bewegen.

Audi, Parkassistent
Auch Audi nutzt geteilte Bildschirme, um Fahrern ein Maximum an Übersicht zu bieten. - Audi

Trotz aller technischen Hilfen bleibt Achtsamkeit beim Ein- und Ausparken das oberste Gebot. Blindes Vertrauen auf die Parkhilfe kann unter Umständen zu einem teuren Blechschaden führen, zumal der Austausch beschädigter Kameras und Sensoren die Kosten in die Höhe treibt.

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