E-Motorräder: Emissionsfrei, auch auf nur zwei Rädern
Noch gehören E-Motorräder, die fast geräuschlos an uns vorbeigleiten, zu den absoluten Seltenheiten im Strassenverkehr. Woran liegt das?
Das wichtigste vorweg: Auch in der Schweiz gibt es sie, und nach zwar nach letztem Datenstand immerhin 22'500 Stück. So viele E-Motorräder zählte das Internetportal Statista hierzulande vor etwa einem Jahr.
Der Eindruck, dass von einer Revolution in der Zweirad-Nutzung keine Rede sein kann, trügt jedoch nicht: Von 2022 auf 2023 stieg der Anteil der E-Motorräder im Strassenverkehr um rund 11 Prozent – für den grossen Aufbruch eine magere Zahl.
Doch abseits der harten Fakten ist eine Veränderung im Gange. Hersteller sorgen dafür, dass E-Motorräder selbst unter Puristen langsam salonfähig werden.
Sogar Harley-Davidson bietet elektrische Motorräder
Wer erwartet, dass die berüchtigten Motorradgangs demnächst mit Ökostrom fahren, muss seine Erwartungen neu überdenken. Tatsache ist aber: E-Motorräder gibt es längst in vielen verschiedenen Designs – vom coolen Cruiser bis hin zum Supersportler.
Die Damon Hypersport bietet rein elektrisch 200 PS und eine atemberaubende Höchstgeschwindigkeit von mehr als 320 km/h. Mit an Bord ist dabei sogar ein innovatives Kollisionswarnsystem, E-Antrieb und Sicherheitstechnologie gehen also auch auf zwei Rädern Hand in Hand.
Wer nach einer gemütlicheren Maschine sucht, wird bei Marken wie Harley-Davidson fündig. Unter dem Namen LiveWire hat die weltweit wohl bekannteste Motorradmarke eine Serie moderner Klassiker mit E-Antrieb auf die Wege gebracht.
Ladezeiten machen Probleme
Ein Nachteil bei vielen der derzeitigen E-Motorräder in zweifellos die lange Ladedauer. Diese ist darin begründet, dass nur die wenigsten aktuellen Modelle über Schnellladefunktionen verfügen.
Einige Motorräder biete nicht einmal einen normalen Typ-2-Stecker, sodass der vergleichsweise kleine Akku eine ganze Nacht zum Aufladen braucht. Reisemaschinen wie die Energica Experia bringen immerhin 200 Kilometer Reichweite innerhalb von 30 Minuten an der Ladestation.
Die Herausforderung: Mehr Reichweite muss her!
Klar scheint, dass es die zwei Räder mehr Reichweite bieten müssen, um mehr Kunden anzuziehen. Bikes wie das Ryvid Anthem bieten zwar Spass, aber wenn schon nach 80 bis 120 km Schluss ist, eignen sich die Zweiräder kaum für mehr als den Weg zum Supermarkt.
Die Lösung ist aber alles andere als einfach, da Platz für Akkus beim Motorrad beschränkter ist als beim Auto. Bis es eine der Marken schafft, diese Herausforderung zu meistern, ist es nur eine Frage der Zeit.