Prämienschock für 2026: Warum Ihr Auto 20% mehr kostet

Maia Schmied
Maia Schmied

Autofahren wird 2026 zum teuren Vergnügen, denn die Versicherer drehen massiv an der Preisschraube. Die kommende Rechnung sorgt bei vielen für Unverständnis.

Cockpit Auto
Versicherungen werden 2026 reihenweise teurer Doch warum ist das so? - AI.Huber

Sie öffnen erwartungsvoll die Post und finden die neue Police Ihrer Autoversicherung. Der Blick auf die Zahl am Ende der Seite lässt Ihren Puls sofort rasen.

Statt der gewohnten Prämie verlangt Ihr Anbieter plötzlich deutlich mehr Geld für denselben Schutz. Einer der Gründe: Moderne Fahrzeuge sind heute keine simplen Maschinen mehr, sondern rollende Computer voller sensibler Technik.

Selbst ein kleiner Parkrempler beschädigt oft teure Radarsysteme oder Kameras in der Stossstange. Diese technische Komplexität treibt die Reparaturkosten und damit Ihre Prämie massiv in die Höhe.

Schadeninflation: Warum Reparaturen explodieren

Die Branche kämpft derzeit mit einer sogenannten Schadeninflation, die direkt auf Ihr Portemonnaie durchschlägt. Ersatzteile wie LED-Scheinwerfer oder Windschutzscheiben mit Sensoren kosten heute ein Vielfaches früherer Modelle.

Schaubild wsl.ch
Nominal ist der tatsächliche Geldbetrag im Jahr des Schadens (blau). Normalisiert ist dieser Betrag, inflationsbereinigt auf das Basisjahr 2024, um die Kaufkraft zu vergleichen (rot). - Wsl.ch (Screenshot)

Gleichzeitig verrechnen Carrosseriewerkstätten aufgrund des Fachkräftemangels immer höhere Stundensätze. Dazu kommen vermehrt heftige Unwetter mit Hagelschlag, die jährlich Millionenschäden verursachen.

Die Versicherer können diese gestiegenen Ausgaben nicht mehr intern abfedern und geben sie weiter. Am Ende zahlt der Kunde die Zeche für die globale Teuerung und fragile Lieferketten. Selbst wer unfallfrei fährt, muss sich deshalb auf höhere Rechnungen einstellen.

Der E-Auto-Effekt: Teure Technik treibt den Preis

Elektroautos gelten im täglichen Betrieb oft als günstig, doch bei Unfällen wendet sich das Blatt. Die Reparatur von Hochvoltbatterien erfordert hochspezialisierte Experten und aufwendige Sicherheitsvorkehrungen.

Auch die fachgerechte Entsorgung oder Lagerung beschädigter Akkus ist extrem kostspielig. Viele Hersteller verbauen zudem Komponenten so fest, dass ein einfacher Austausch von Kleinteilen unmöglich wird.

Das macht selbst kleine Schäden an Stromern überproportional teuer im Vergleich zum Verbrenner. Versicherer kalkulieren dieses erhöhte Risiko nun härter in ihre Tarife für 2026 ein.

Vergleich: So reagieren Zürich, AXA und Co.

Eine aktuelle Umfrage bei grossen Anbietern zeigt ein klares Bild für das kommende Jahr. Versicherer wie Generali oder Zürich Schweiz kündigen Anpassungen aufgrund der Schadeninflation offen an.

Andere Gesellschaften wie AXA oder Mobiliar halten sich mit konkreten Zahlen noch bedeckt. Bestandskunden leiden dabei oft unter schleichenden Erhöhungen, während Neukunden mit Rabatten gelockt werden.

Treue zahlt sich in diesem dynamischen Markt leider oft nicht aus. Ein Wechsel des Anbieters lohnt sich für 2026 deshalb mehr denn je. Vergleichen Sie die Angebote genau, bevor sich Ihre Police automatisch verlängert.

Gegenwehr: So senken Sie die Kosten sofort

An der sogenannten Franchise lässt sich oft am effektivsten drehen. Eine höhere Selbstbeteiligung senkt die jährliche Prämie meist spürbar. Überlegen Sie realistisch, wie oft Sie in den letzten Jahren tatsächlich Schäden verursacht haben.

Wer sicher fährt, profitiert von diesem Risikoaufschlag direkt im eigenen Budget. Streichen Sie zudem unnötige Zusatzdeckungen wie eine Parkschadenversicherung bei älteren Fahrzeugen.

Zahlen Sie die Rechnung jährlich, um Ratenzuschläge zu vermeiden. Und: Handeln Sie jetzt, denn die Kündigungsfristen laufen bald ab.

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