Autofahrer-Klischees auf dem Prüfstand
Männer können besser einparken und Sportwagenfahrer sind Raser: Derartige Klischees halten sich hartnäckig. Doch was ist wirklich dran?
Auch wenn es auf Schweizer Strassen vergleichsweise friedlich zugeht: Im morgendlichen Berufsverkehr kommt es schon einmal zu hitzigen Gemütern.
Und dann wird gerne auf Klischees zurückgegriffen: Der Sonntagsfahrer hält den Verkehr auf, die Dame kann nicht einparken…und so weiter und so fort.
Bei weitem nicht jedes Klischee ist jedoch zutreffend. Wir checken hier einige der häufigsten Generalurteile im Strassenverkehr.
Parken Männer wirklich besser?
Absoluter Quatsch! Zwar ist es zutreffend, dass das männliche Gehirn ein etwas ausgeprägteres räumliches Vorstellungsvermögen besitzt und Männer häufig auch selbstbewusster hinterm Steuer sitzen.
Jedoch sind Männer oft auch Rüpel im Verkehr, wenig aufmerksam und überschätzen sich und ihre Fahrkünste. Frauen hingegen fahren deutlich rücksichtsvoller und defensiver.
Bei Parkremplern und Kratzern liegen beide Geschlechter deshalb gleich auf. Dass Männer besser fahren als Frauen, lässt sich wissenschaftlich in keinster Weise belegen.
Sind Sportwagenfahrer wirklich Bleifüsse?
An diesem Autofahrer-Klischee ist tatsächlich etwas Wahres. Die Verkehrssünderstatistiken zeigen, dass Besitzer leistungsstarker Sportwagen besonders häufig das Geschwindigkeitslimit überschreiten.
Im Nachbarland Deutschland führt beispielsweise Porsche die Liste der am häufigsten geblitzten Automarken an. Marken, die vor allem leistungsschwächere Kleinwagen und Familienautos herstellen, sind weniger prominent in der Statistik vertreten – dazu gehören beispielsweise Dacia, Fiat oder Peugeot.
Teil der Wahrheit ist allerdings: Mit 400 PS unterm Hintern kann es deutlich leichter passieren, dass man versehentlich einige km/h zu schnell unterwegs ist – auch ganz ohne Bleifuss.
Gibt es die typischen Frauenautos tatsächlich?
Eine Studie von 2021 konnte die Frage nach den Frauenautos endgültig lösen. Typische Frauenautos sind demnach beispielsweise der Fiat 500, der Opel Adam, der Audi A1 oder der Mini Cooper.
Das Klischee, dass Frauen überdurchschnittlich oft kleine, schicke Kompaktwagen fahren, bewahrheitet sich also beim Blick auf die Daten. Die Forscher hinter der Studie hatten zur Analyse Daten aus Versicherungsverträgen verglichen und überprüft, welche Marken und Modelle besonders häufig auf Frauen zugelassen wurden.