Porsche Carrera GT: Rückrufe bereiten Schwierigkeiten

Daniel Huber
Daniel Huber

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Die von Porsche im April 2023 gestartete Rückrufaktion dauert an: Immer noch gibt es keine Lösung für die Gleitlager-Probleme des spektakulären Supersportlers.

Leider muss der Porsche Carrera GT bis auf Weiteres stehen bleiben.
Leider muss der Porsche Carrera GT bis auf Weiteres stehen bleiben. - Depositphotos

Es ist ein Albtraum für die Besitzer des Carrera GT. Seit neun Monaten sind sie gezwungen, ihren Supersportwagen Porsche Carrera GT in der Garage stehenzulassen.

Der Porsche Carrera GT war ein Rennwagen für die Strasse mit sehr viel Parallelen zu einstigen Le Mans-Rennwagen.
Der Porsche Carrera GT war ein Rennwagen für die Strasse mit sehr viel Parallelen zu einstigen Le Mans-Rennwagen. - Porsche

Konsumenten haben allgemein das Recht auf eine schnelle Abwicklung der Rückrufe. Das sollte auch für Produkte des Sportwagen-Herstellers gelten.

Die Meldung erfolgte bereits im April

Im April 2023 rief Porsche alle in der Schweiz und der Welt verkauften Carrera GTs zurück – laut Herstellerangaben insgesamt 1.281 Fahrzeuge.

Die Geitlager-Problematik des Porsche Carrera GT dauert an.
Die Geitlager-Problematik des Porsche Carrera GT dauert an. - Depositphotos

Mit diesem Rückruf sprachen die Verantwortlichen von Porsche auch eine eindringliche Warnung aus: Die Supersportwagen sollten unter keinen Umständen gefahren werden, da es zu Unfällen kommen könnte.

Alltags-Einsatz nicht möglich

Für die meisten Eigentümer stellt dies kein grosses Problem dar, denn diese Wagen dienen praktisch nie als Alltagsautos. Doch nun, neun Monate später, besteht diese Warnung immer noch.

Porsche Carrera GT.
Porsche Carrera GT. - Porsche

Der Grund für den Rückruf ist ein Problem mit der Aufhängung der Querlenker an beiden Achsen. Die Ergebnisse einer Porsche-Standardinspektion deckten defekte sphärische Gleitlager, von denen der Fahrzeugbesitzer offenbar nichts wusste, auf.

Typ-GT nicht mehr verkehrssicher

Eine gründliche Untersuchung ergab, dass das Material der sphärischen Gleitlager nicht ausreichend widerstandsfähig gegen interkristalline Spannungskorrosion ist. Dies bedeutet, dass die Komponenten eine zu kurze Lebenserwartung besitzen, besonders wenn das Fahrzeug Salz und mechanischer Belastung ausgesetzt wird.

Einfach eine Augenweide: der Porsche Carrera GT.
Einfach eine Augenweide: der Porsche Carrera GT. - Depositphotos

Dadurch könnte es im schlimmsten Fall zu einem Bruch der Kugelgelenke oder Querlenker während der Fahrt kommen. Die Lenkfähigkeit des Auto-Typ wäre dann nicht mehr gegeben.

Informationen der Versicherungs-Unternehmen

Laut einem Unternehmenssprecher könnte dies sogar bis zum dritten Quartal 2024 so bleiben.

Verlieren Eigentümer etwa ihren Versicherungsschutz?
Verlieren Eigentümer etwa ihren Versicherungsschutz? - Porsche

Doch damit nicht genug: Einige Eigentümer könnten ihren Versicherungsschutz verlieren, falls sie ihr Auto trotz der ausdrücklichen Warnung Porsches fahren und dabei ein Schaden entsteht.

Unternehmen steht in der Verantwortung

Die Lösung scheint einfach: Neue Gelenke müssen her. Doch nach neun Monaten ist die Basis des Problems nicht behoben.

Statt den Porsche Carrera GT müssen Autobesitzer wohl zunächst ein anderes Modell fahren.
Statt den Porsche Carrera GT müssen Autobesitzer wohl zunächst ein anderes Modell fahren. - Porsche

Auf das nächste Kapitel in dieser für Porsche sehr ungewöhnlichen Rückruf-Problematik darf man also gespannt warten.

Den ausgesuchten Besitzern des Carrera GT bleibt bis dahin wohl nur der Ausweg, einfach einen der anderen Sportwagen des eigenen Fuhrparks zu nutzen.

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