Porsche Carrera GT: Rückrufe bereiten Schwierigkeiten
Die von Porsche im April 2023 gestartete Rückrufaktion dauert an: Immer noch gibt es keine Lösung für die Gleitlager-Probleme des spektakulären Supersportlers.
Es ist ein Albtraum für die Besitzer des Carrera GT. Seit neun Monaten sind sie gezwungen, ihren Supersportwagen Porsche Carrera GT in der Garage stehenzulassen.
Konsumenten haben allgemein das Recht auf eine schnelle Abwicklung der Rückrufe. Das sollte auch für Produkte des Sportwagen-Herstellers gelten.
Die Meldung erfolgte bereits im April
Im April 2023 rief Porsche alle in der Schweiz und der Welt verkauften Carrera GTs zurück – laut Herstellerangaben insgesamt 1.281 Fahrzeuge.
Mit diesem Rückruf sprachen die Verantwortlichen von Porsche auch eine eindringliche Warnung aus: Die Supersportwagen sollten unter keinen Umständen gefahren werden, da es zu Unfällen kommen könnte.
Alltags-Einsatz nicht möglich
Für die meisten Eigentümer stellt dies kein grosses Problem dar, denn diese Wagen dienen praktisch nie als Alltagsautos. Doch nun, neun Monate später, besteht diese Warnung immer noch.
Der Grund für den Rückruf ist ein Problem mit der Aufhängung der Querlenker an beiden Achsen. Die Ergebnisse einer Porsche-Standardinspektion deckten defekte sphärische Gleitlager, von denen der Fahrzeugbesitzer offenbar nichts wusste, auf.
Typ-GT nicht mehr verkehrssicher
Eine gründliche Untersuchung ergab, dass das Material der sphärischen Gleitlager nicht ausreichend widerstandsfähig gegen interkristalline Spannungskorrosion ist. Dies bedeutet, dass die Komponenten eine zu kurze Lebenserwartung besitzen, besonders wenn das Fahrzeug Salz und mechanischer Belastung ausgesetzt wird.
Dadurch könnte es im schlimmsten Fall zu einem Bruch der Kugelgelenke oder Querlenker während der Fahrt kommen. Die Lenkfähigkeit des Auto-Typ wäre dann nicht mehr gegeben.
Informationen der Versicherungs-Unternehmen
Laut einem Unternehmenssprecher könnte dies sogar bis zum dritten Quartal 2024 so bleiben.
Doch damit nicht genug: Einige Eigentümer könnten ihren Versicherungsschutz verlieren, falls sie ihr Auto trotz der ausdrücklichen Warnung Porsches fahren und dabei ein Schaden entsteht.
Unternehmen steht in der Verantwortung
Die Lösung scheint einfach: Neue Gelenke müssen her. Doch nach neun Monaten ist die Basis des Problems nicht behoben.
Auf das nächste Kapitel in dieser für Porsche sehr ungewöhnlichen Rückruf-Problematik darf man also gespannt warten.
Den ausgesuchten Besitzern des Carrera GT bleibt bis dahin wohl nur der Ausweg, einfach einen der anderen Sportwagen des eigenen Fuhrparks zu nutzen.